Auf einen Blick
- Lewis Hamilton im Merceds in beiden Trainings am schnellsten
- Valtteri Bottas ist frustriert über seinen verlorenen Formel-1-Sitz
- Die tiefen Temperaturen in Las Vegas machen das Reifenmanagement zum Problem für die Teams
Nach der Sommerpause ging es für die Silberpfeile nur noch bergab. Und selbst Mercedes-Chef Toto Wolff (52) hat den Kampf um das Team-Podest 2024 aufgegeben. «Wir können uns hier, in Katar und Abu Dhabi nur noch anständig von dieser Saison verabschieden.»
So schlecht wie 2012
Es wird für die Silberpfeile nur den vierten WM-Rang geben – so schlecht wie seit der Saison 2012 (mit Schumacher und Rosberg) nicht mehr.
Vor dem grossen Wechsel von Superstar Sir Lewis Hamilton (39) zu Ferrari stehen für den Briten noch die 105. Pole-Position (zuletzt Ungarn 2023) und der 106. GP-Sieg (zuletzt Spa 2024) auf dem Programm.
Elf Grad in Las Vegas
Nach dem «Doppelsieg» von Hamilton und Russell im ersten Training scherzte Wolff: «Ja, wenn es sehr kalt und dreckig ist, dann zeigen wir unsere Stärken. Zum Glück bleibt es kalt.» Im zweiten Training wurden noch elf Grad gemessen.
Bis zur Halbzeit der zweiten 60 Trainingsminuten lagen Mercedes und Ferrari vorne. Dahinter meldete sich dann auch McLaren-Mercedes. Nur Red Bull-Honda irrte mit Problemen gegen Mitternacht Lokalzeit um den 6,2 km langen Kurs.
Die grosse Action hat sich die Formel 1 wohl für das dritte Training und die Qualifikation am Samstagmorgen um 03.30 und 07.00 Uhr (TV live ORF) aufgespart.
Kick-Sauber profitierte
Bei Kick-Sauber hat ein neues und letztes Aero-Paket aus Hinwil (Unterboden) in dieser Saison kaum Wirkung gezeigt: 11. Bottas, 16. Zhou. Da muss man allerdings die vier schlechtesten Positionen von Red Bull und Williams-Mercedes (wo immer mehr die Ersatzteile ausgehen) in Betracht ziehen!
Dafür gabs für den Finnen gleich eine schlechte Nachricht: Das vierte Getriebe in dieser Saison wirft ihn für den 22. WM-Lauf gleich um fünf Startplätze zurück.
Valtteri Bottas (35) muss also seinen Frust über den verlorenen Formel-1-Sitz in Hinwil um ein weiteres Kapitel abbauen. Nun, wer bei den Verhandlungen plötzlich zu gierig wird und sich überschätzt, bestraft am Ende die Realität.
Frust-Tattoo und Iron Man
Jetzt liess sich der Sauber-Pilot und WM-Letzte auf den rechten Oberschenkel ein Tattoo stechen: «What next?» Ja, was ist die nächste Station?
Die Richtung Mercedes ist wohl die einzige Formel-1-Alternative für Bottas. Dieser wagte sich nach dem GP Brasilien an seinen ersten Iron Man. Dieser fand aber nicht im Freien statt. Ein kleiner Pool, ein Trimm-Rad und ein Laufband mussten herhalten. Der zehnfache GP-Sieger: «Es war brutal, aber ich schaffte es unter elf Stunden.» Der Rekord auf Hawaii steht seit einem Monat nach dem dritten Sieg von Patrick Lange auf 7:35 Stunden.
Bullen-Probleme ungelöst
Für WM-Leader und Vorjahressieger Max Verstappen (27) geht es im Spielerparadies nur darum,
den letzten Titelgegner, Lando Norris im McLaren-Mercedes, zu kontrollieren.
Mit 62 Punkten Vorsprung in den letzten drei WM-Läufen und dem Sprint in Katar kein allzu grosses Problem. Der Brite hat den Kampf mental bereits aufgegeben, sagt aber plötzlich: «Alles ist möglich.»
Und der Holländer hat seine Kritik an Las Vegas etwas zurückgenommen: «Das Rennen ist für die Formel 1 sicher wichtig, aber muss ich deswegen diesen Kurs lieben? Ich mag lieber schnelle Kurven.» Aber noch lieber hat er ein gutes Auto. Und da kämpften Verstappen (17.) und dem angeschlagenen Pérez (19.) mit verschiedenen Problemen (Temperatur und Reifen) und verzichteten sogar auf den roten Soft-Gummi.