Keine Entschuldigung wegen Putin-Aussage
Ecclestone tappte in die Medien-Falle

Für Wladimir Putin «würde ich immer noch eine Kugel einstecken». Mit solchen Aussagen zerstört der ehemalige F1-Chef Bernie Ecclestone langsam sein Lebenswerk.
Publiziert: 02.07.2022 um 22:04 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2022 um 14:31 Uhr
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Ex-F1-Boss Bernie Ecclestone (l.) verteidigt seinen Freund Wladimir Putin und dessen Ukraine-Invasion.
Foto: imago images/Motorsport Images
Roger Benoit

Eines ist für die normal denkenden Menschen klar: Rassismus und die Befürwortung eines Krieges haben in unserer Gesellschaft keinen Platz oder auch nur den geringsten Spielraum. Dies gilt auch für Nelson Piquet (69) und Bernie Ecclestone (91).

Sie stehen jetzt zu Recht in der Kritik – und kassieren auch viel Prügel aus der Formel 1. Aber dazu muss man Piloten und die FIA mitanklagen: Sie fahren in Katar, Saudi-Arabien, kehren 2023 nach China zurück. Eiskalt und mit offenen Händen! Das Wort der Menschenrechte gehört nicht zu den Themen, über die sie sonst so gerne reden. Kurz: Heuchelei.

Nichts aus der Kritik gelernt

Bernie Ecclestone, der nie ein Geheimnis daraus machte, dass er die Diktatur liebt, zerstört also langsam sein Lebenswerk. Er hat aus der Kritik nach seinen ersten Pro-Putin-Aussagen nichts gelernt. Und ist wieder in die Medien-Falle getappt. Der Brite weiss doch ganz genau, dass ihn TV, Radio oder Zeitungen nicht anrufen, um zu erfahren, wie es ihm, seiner Frau oder Sohn Ace (2) geht. Die erwarten von ihm nur knackige und kontroverse Statements, weg von der Normalität.

Schnauze halten, keine Kommentare!

«Ja, ich bin vielleicht zu wenig sensibel, sehe viele Dinge anders – und schon sind sie gesagt, weil man mich so nett gefragt hat. Aber bei einer Aussage bleibe ich: Putin war der Formel 1 gegenüber immer fair. Das kann ich nicht von allen GP-Veranstaltern behaupten!» Bernie weiss, dass es für seine Entgleisungen keine Entschuldigung gibt. Damit muss er leben. Auch kommende Woche, wenn er mit seiner Familie zum GP von Österreich anreist. Dann stürzen sich Moderatoren und Reporter wieder auf den früheren F1-Chef, um einen neuen Skandal auszulösen. Der Tipp von Blick am Telefon zu Bernie in Ibiza: Schnauze halten, keine Kommentare!

«Lewis hat viel vergessen»

Wie Ecclestone wirklich tickt, zeigen viele Situationen. Als er für den Titel «Sir» vorgeschlagen wurde, sagte er dem Königshaus klar: «Ich habe nichts für England getan! Ich tat alles nur für die Formel 1 – und mich!» Jetzt haut ihn auch der neueste «Sir», Lewis Hamilton, als alten Mann in die Pfanne. Da lacht Bernie: «Lewis hat viel vergessen. Als er von Mercedes nicht den geforderten Lohn bekam, sagte ich sofort, dass ich die Differenz bezahle! Denn die Formel 1 braucht eine Person of Colour, einen Chinesen und eine Frau.»

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