Am Mittwoch 35 Grad im Schatten. Aber die Prognosen rund um den 11. WM-Lauf sind durchwachsen. Sehr oft wird der Glutofen mit einem Guss von oben abgekühlt.
Nur im Finale gibts weiche Reifen
Die neue Regel: Für die drei Qualifikations-Teile gibt es in Budapest stets eine eigene Mischung und zwei neue Sätze davon. Weiss (Hart) im ersten Teil über 18 Minuten, wenn sich fünf Fahrer verabschieden müssen. Medium (Gelb) für den zweiten Teil über 15 Minuten, wenn weitere fünf Piloten ausscheiden.
Und fürs Top-Ten-Finale (12 Minuten) darf nur noch der rote Gummi, also die weichste Mischung, verwendet werden. Jetzt kann sich also niemand mehr mit Ausreden und Pech aus der Zeitjagd davonschleichen.
McLaren top, Ferrari Flop?
Die Favoriten für den besten Startplatz und den Sieg am Sonntag bleiben jedoch die gleichen: Max Verstappen (25, 43 GP-Siege), Lewis Hamilton (38, acht Budapest-Erfolge und elfmal auf dem Podium), Fernando Alonso (41, 32 GP-Siege), wenn Aston-Martin-Mercedes die kleine Formschwäche überwunden hat.
Das heisseste Team der Stunde: McLaren-Mercedes, bei dem alle Upgrades in Silverstone voll eingeschlagen sind (2. Norris, 4. Piastri). Während Ferrari in England den Tiefpunkt (nur drei Zähler und 21 Rennen ohne Sieg) erlebte. Trotzdem sagt Chef Frédéric Vasseur (55) weiter: «Die Richtung stimmt!»
Auch die Bullen rüsten auf
Interessant, dass Red-Bull-Honda hier mit einem Upgrade auftaucht. Verstappen: «Wenn die neuen Teile einschlagen, haben wir vorne wieder etwas mehr Luft.»
Ein weiterer Sieg für die Bullen wäre der 12. in Serie – und damit hätte McLaren-Honda den Rekord von 1988 mit Ayrton Senna (†34) und Alain Prost (68) verloren.
Ricciardo unter Hochdruck
Beim Schwestern-Team und WM-Schlusslicht Alpha-Tauri-Honda haben bisher 34 Modifikationen 2023 nichts gebracht! Ob der Fahrerwechsel bei der Truppe mit nur zwei WM-Punkten die Lösung ist?
Wenn Daniel Ricciardo (34) Teamkollege Yuki Tsunoda (23, sauschnell, aber mental sehr schwach) nicht schon auf dem engen Mickey-Mouse-Kurs in Ungarn klar schlägt, kann er die grossen Zukunftsträume (Nachfolger von Sergio Pérez, 33) wohl bereits wieder vergessen.