Exklusives Gespräch in Montreal mit dem Safety-Car-Fahrer
Mayländer: «In der Regenhölle 2011 führte ich 34 Runden!»

Es war eines der verrücktesten Autorennen aller Zeiten: GP Kanada 2011. Nach vier Stunden und vier Minuten wurde die Regenschlacht nach 70 Runden abgebrochen. Mit dem Sieg von Button, der in der letzten Runde noch Vettel überholte.
Publiziert: 15.06.2023 um 20:49 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 22:06 Uhr
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Bernd Mayländer führt im Safety-Car das Rennen von 2011 an.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Wer hatte damals beim Chaos mit einer zweistündigen Regenpause die meisten Führungsrunden? Es war der Mann im Safety-Car: Bernd Mayländer (52). Der Deutsche gestern zu Blick: «Ich erinnere mich genau, es waren 34 in einem SLS Mercedes mit Flügeltüren! In der Pause ging ich jeweils zur Rennleitung hoch und ass zum Kaffee ein Stück Kuchen.» Seit 24 Jahren fährt Mayländer den Safety-Car – und er lacht: «Bald habe ich 1000 Führungsrunden.» Leader ist in dieser Kategorie übrigens Lewis Hamilton mit 5447 – bei 103 Siegen.

Das Verrückte: Der damalige Sieger Jenson Button (McLaren-Mercedes) war bei Halbzeit Letzter und hatte 75 Sekunden Rückstand auf Leader Vettel. Der Brite stand bei seinen sechs Boxenstopps fast drei Minuten still. Er überholte 23 Autos und profitierte am Ende von einem Fehler von Vettel im Red-Bull-Renault.

70 Runden mit 74,8 km/h

Nach diesem Desaster, in der Pause wurden in der Boxenstrasse extra Gartenzelte aufgebaut, entschied die FIA: Die Renndauer ist auf drei Stunden festgesetzt und die Uhr wird nicht angehalten. Zur Erinnerung: Beim GP Kanada 2011 wurde mit 74,8 km/h das langsamste Renntempo seit 1950 absolviert. Mayländer: «Ich hoffe, dass uns diesmal das Wetter nicht wieder so brutal überrascht.»

WM-Punkte für Sauber und Buemi

Für Samstag und Sonntag ist in Montreal mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent Regen angesagt. Wird es wieder eine Chance für die Kleinen? Vor zwölf Jahren wurde Kobayashi im Sauber-Ferrari Siebter und der Schweizer Buemi im Toro Rosso holte als Zehnter den letzten WM-Punkt.

Längst steht das ganze Fahrerlager über dem Wasser des Olympischen Ruderbeckens von 1978. Beim zweiten Kanada-Auftritt des Sauber-Teams fielen 1994 beide Autos sehr schnell aus: De Cesaris und Frentzen. Was in Erinnerung geblieben ist, ist die traditionelle Möwen-Fütterung von Peter Sauber mit Blick (Bild unten).

Foto: Lukas Gorys
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