Meine netten Kollegen von Sport-Bild sind seit Tagen an der neuen Geschichte für nächste Woche: Auch sie wollen mal eine Weltrangliste in der Formel 1 machen. Und sie haben bald einsehen müssen, dass diese Weltrangliste nicht unbedingt mit dem aktuellen WM-Stand übereinstimmen muss.
Die Ausnahme bilden der souveräne WM-Leader Verstappen und die zwei Schlusslichter ohne WM-Punkte. Sargeant und De Vries.
Aber dann geht die Jagd nach den Positionen schon los. Ist der unermüdliche Kampfgeist von Hamilton höher einzustufen als die frische Art des bald 42-jährigen Alonso? Norris, Russell, Leclerc und Ocon drängen nach vorne. Pérez und Sainz sind in guten Autos schon zu lange dabei, um noch Wunder zu vollbringen. Wo stuft man sie ein?
Bottas punktemässig nur knapp besser als Zhou
Es ist eine heikle Sache, eine Formel-1-Weltrangliste heraus zu tüfteln. Und sie wird einige Fans, die natürlich ihre Lieblinge haben, immer vergraulen. Der 18. Platz bei Sport-Bild von Bottas (in der WM 15.) kommt nicht von ungefähr. Der Finne ist eine der Enttäuschungen des Jahres. Er müsste mit seiner Erfahrung von 10 Siegen und 20 Pole-Positionen eigentlich Teamkollege Zhou wie 2022 klar beherrschen. Vor einem Jahr stand es 49:6 für Bottas, jetzt nur noch 5:4.
Auch die permanent schlechten Quali-Resultate der Hinwiler spielen bei einer Weltrangliste eine Rolle. Da werden die beiden Alfa-Sauber-Fahrer regelmässig von Williams-Mercedes (Albon) und Haas-Ferrari (Hülkenberg) vorgeführt.
F1-Stars drücken sich
Am Donnerstag wurden bei der PK fünf Fahrer gefragt, wer die drei besten Piloten sind. De Vries und Hülkenberg sagten Verstappen, um dann auszuweichen. Piastri brachte wenigstens Verstappen und Alonso über die Lippen. Auch Russell nannte Max und flüchtete sich dann in: «Viele Fahrer machen einen guten Job!» Und Verstappen selbst? «Du kannst dich nur an deinem Teamkollegen orientieren.»
PS. Versuchen Sie in einer Ruhepause doch selbst mal, Ihre aktuelle Weltrangliste zu basteln.