Gute Nacht, Alfa-Sauber
Nach dem Wüsten-Debakel gibt es kein Final-Wunder

In der Qualifikation zum Finalrennen hier in Abu Dhabi legten sich die beiden Fahrer mit dem Alfa-Romeo-Overall frühzeitig schlafen: 18. Bottas, 19. Zhou. So werden die Hinwiler am Sonntag den neunten WM-Rang nicht los. Ein Kommentar von Roger Benoit.
Publiziert: 25.11.2023 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2023 um 09:41 Uhr
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Zhou wird im Qualifying in Abu Dhabi 19.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Abu Dhabi

Hoffentlich muss das seit Wochen angezählte Team nicht auch noch vor Schlusslicht Haas-Ferrari (vier Punkte zurück) zittern. Nico Hülkenberg schaffte es immerhin in die vierte Startreihe. Und wenn das US-Team seine ewigen Reifenprobleme plötzlich in den Griff bekommt, könnte es noch spannend werden. 

Sargeant rettete Alfa-Sauber

Vor drei Wochen in Sao Paulo schien der Tiefpunkt erreicht: 18. Bottas, 20. Zhou. Trotzdem wurde weiter von Fortschritten und WM-Punkten geträumt – und mit einem Doppelausfall bestraft. Dem ersten seit 31 Rennen! Oder Silverstone 2022.

Dass man am Samstag nicht die Höchststrafe mit der Besetzung der ganzen letzten Startreihe kassierte, verdankt man einem der wohl nicht gerade intelligentesten Piloten im Feld: Logan Sargeant.

Zwei dumme Fehler!

Der Amerikaner war im Williams-Mercedes wieder flott unterwegs, seine Zeit hätte locker für Q2 gereicht. Doch er stolperte über diese unseligen Track-Limits-Strafen.

Doch Sargeant hatte noch einen zweiten Versuch, war erneut gefahrlos (was die Rundenzeit betrifft) unterwegs. Und fuhr nochmals über die Streckenbegrenzung. Aus. 20. Startplatz. Ohne Zeit.

Abstand 0,999 Sekunden

Wie brutal die Formel 1 geworden ist, zeigte im ersten Teil der Qualifikation der Abstand vom Schnellsten (Verstappen) zum 19. und Letzten (Zhou). Unglaubliche 0,999 Sekunden.

Doch Alfa-Sauber schaffte es im entscheidenden Moment trotzdem, die langsamsten Autos zu haben. Oft hat man das Gefühl, das Team wisse nicht, warum der C43 plötzlich mal schnell und dann wieder ans Ende der Rangliste abrutscht. Das Freitagstraining hier in Abu Dhabi sagt alles: 4. Bottas, 7. Zhou.

Es ist gut, dass am Sonntag in der Wüste ein Albtraum (auch für die Fans) zu Ende geht. Dabei auch Ex-Teambesitzer Peter Sauber (80) mit Gattin. Grosse Freude herrschte wohl kaum.

Wann übernimmt Seidl?

Man kann nun wirklich hoffen, dass das einzige Team ohne richtigen Chef an der Strecke 2024 mit einer Stimme auftritt. Jetzt ein Triumvirat: Alluni Bravi, Zehnder, Pujolar.

CEO Andreas Seidl muss übernehmen – schon im Hinblick auf das Audi-Abenteuer. Die Deutschen sollten spätestens 2024 in Bahrain die Zügel anziehen. Sonst erleben sie beim geplanten Einstieg 2026 ein blaues Wunder. Die Formel 1 verzeiht keine Anlaufschwierigkeiten.

Abu Dhabi und zwei Finals

Die Duelle vom Sonntag: Ferrari muss vier Punkte gegen Mercedes gutmachen, um noch Vizemeister (wie 2022) zu werden. Möglich.

Aston Martin müsste im Mercedes-Motoren-Duell elf Punkte gegen McLaren aufholen, um den vierten WM-Rang noch zu erobern. Eher unmöglich.

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