Die Giganten trennen vor Abu Dhabi nur vier Punkte
Rächt sich Ferrari beim Finale an Mercedes?

Das Giganten-Duell zwischen Mercedes und Ferrari um den zweiten WM-Platz steht beim Finale am Sonntag unter den Wüsten-Flutlichtern von Abu Dhabi im Vordergrund. Die Teams trennen nur vier Punkte. Und verbinden kaum noch Sympathien.
Publiziert: 20.11.2023 um 16:28 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2023 um 16:43 Uhr
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Carlos Sainz musste zum GP von Las Vegas von Platz zwölf statt zwei starten.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Abu Dhabi

Der neue Streitpunkt ist klar. Nachdem Carlos Sainz im ersten Training von Las Vegas ein Kanaldeckel-Opfer wurde, sein Ferrari einen Totalschaden erlitt und auch eine dritte Batterie eingesetzt werden musste, bekam er von der FIA zehn Strafplätze.

Selbst die Kommissäre empfanden das als zu streng, «aber wir fanden kein Schlupfloch im Reglement». Dann versuchte man es offenbar auf einem anderen Weg und befragte die Teams dazu. Bei Einstimmigkeit hätte dann Sainz aus der ersten Reihe und nicht von Position 12 starten können! Doch ein Team stimmte dagegen – natürlich Mercedes.

25 Millionen mehr oder weniger

Das Veto ist das gute Recht aller Teams. Aber wenn es um Millionen geht, hört auch in der Formel 1 die Freundschaft auf. So geht es also in Abu Dhabi nicht nur um über 25 Millionen Dollar mehr oder eben weniger in der Kasse. Es geht neben dem Prestige auch um die Rache.

Mercedes führt mit 392 zu 388 Punkten. Und beide Teams sind für die letzten 308 Kilometer 2023 optimistisch, beklagen aber auch weiter ihr Pech oder fehlendes Glück in Las Vegas.

Wolff: «Schlechter Lohn»

Mercedes-Chef Toto Wolff: «Wieder ein Grand Prix, bei dem wir eine gute Pace hatten und nicht das Resultat erzielten, das diese Leistung vom Auto verdient hätte.» Wolff weiter: «Leider hatten beide Piloten Berührungen mit dem Gegner, die Russell im Duell mit Verstappen eine Fünf-Sekunden-Strafe kostete. Da war das Podest weg. Aber für Leclerc und Pérez hätte es vielleicht gereicht.»

Und bei Hamilton? Wolff: «Er wurde schon beim Start von Sainz berührt und nachher zog er sich im Duell mit Piastri einen Reifenschaden zu. Das kostete uns einige Punkte.»

Vasseur: «Diesmal waren wir dabei»

«Wir nehmen einige positive Dinge zum letzten Grand Prix mit», meint Ferrari-Boss Frédéric Vasseur. «Wir konnten in diesem spannenden Rennen mit heissen Duellen eine gute Anzahl von Punkten sammeln. Ich glaube, Leclerc überholte in seinem vielleicht besten Rennen dreimal einen Red Bull und hätte den Sieg verdient. Sainz hatte ein hartes Wochenende mit der umstrittenen Strafe von zehn Strafplätzen und dem Dreher beim Start. In Singapur haben wir mit Carlos gewonnen, weil Red Bull neben der Spur lag. Diesmal kämpften wir bis zur letzten Kurve mit Verstappen.»

Hier erwischt Carlos Sainz den Gullydeckel
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Von Überwachungskamera gefilmt:Hier erwischt Carlos Sainz den Gullydeckel
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