Sir Jackie Stewart (81), einst der beste Freund von Jochen Rindt, war allein gekommen: «Meiner Frau Helen geht es nicht so gut.» Dafür war natürlich Nina Rindt da. Einst Helens beste Freundin und die Witwe von Jochen.
Der Ford GT40 vorne weg
Über 51 Jahre nach seinem Tod am 5. September 1970 in Monza hatten sich viele Wegbegleiter des einzigen Weltmeisters posthum in Graz versammelt. Darunter auch sein Jugendfreund Helmut Marko (78), der noch am Abend mit dem Privatjet nach Istanbul zum GP Türkei (Sonntag, 14 Uhr) fliegt: Der Red-Bull-Sportdirektor: «Was Jochen und ich damals angestellt haben, bleibt lieber geheim. Aber wir wissen alle, dass es ohne Rindt später kaum einen Lauda oder Berger gegeben hätte!»
An einem grauen, oft regnerischen Tag, der zur Situation passte. Mit einem Sondertram ging es hinter dem früheren Le-Mans-Auto von Rindt (Ford GT40) durch die ganze Stadt in den neuen Teil Reininghaus, wo der Jochen-Rindt-Platz gegen 15 Uhr vor einigen Hundert Fans eingeweiht wurde.
Auch Ecclestone ist da
Sir Stewart: «Heute bin ich zum ersten Mal mit einem Tram gefahren.» Bernie Ecclestone (wird in drei Wochen 91) wunderte sich, «dass Graz so lange brauchte, um diesen tollen Typen zu ehren!»
Auch FIA-Boss Jean Todt (75) gab sich die Ehre: «Jochen Rindt war immer mein Jugendidol» Was der im Dezember zurücktretende Franzose natürlich nicht sagte: Mit den heutigen Sicherheitsmassnahmen hätten früher nicht nur Jochen Rindt, sondern auch andere GP-Fahrer locker überlebt!
Rindt selbst, der mit Blick noch kurz vor seinem Tod auf der Boxen-Mauer rauchte, hatte das Unheil mit dem zerbrechlichen Lotus 72 vorausgeahnt: «Ich weiss, dass ich ein guter Rennfahrer bin. Aber bei meinem Auto habe ich jedesmal so meine Zweifel, wenn ich ins Cockpit steige!»