Kommt es schon in Spa zur Entscheidung? Noch vor dem siebten WM-Lauf am nächsten Sonntag (TV 15.10 Uhr) könnte Racing Point-Mercedes bekanntgeben, ob Sebastian Vettel (33) für die kommenden zwei Jahre mit dem «Pink Panther» (ab 2021 Aston Martin) herumkurvt. Man würde Vettel endlich etwas Druck von der Seifen-Oper bei Ferrari nehmen. Aber wen entlässt dann der sensationelle aktuelle WM-Dritte (trotz 15 Punkten Abzug)?
Für Teambesitzer Lawrence Stroll heisst die Frage: Schmeiss ich meinen immer stärker werdenden Sohn Lance (21), also den WM-Fünften, raus – oder Sergio Pérez (30), der aus Mexiko einige Millionen mitbringt? Für Pérez ist klar: «Ich als Vater würde mich nicht von meinem Sohn, in den ich soviel investiert habe, trennen!»
Was passiert, wenn Vettel nicht zu Aston Martin geht? Die deutschen Medien und TV-Sender lassen keine Gelegenheit aus, den Thai Alex Albon (24) bei Red Bull-Honda schlecht zu reden. Damit sich wieder eine Türe für Vettel öffnet. Aber seien wir ehrlich: Der Deutsche neben Max Verstappen (22) – wohl eine klare Sache!
Sicher ist nur, dass Vettel für 2021 nicht bei den zehn Piloten auftaucht, die bei Haas-Ferrari und Alfa-Sauber um die vier freien Plätze fighten. Vor allem Grosjean (34) und Giovinazzi (26) müssen um ihren Stammplatz zittern. Die Frage bleibt: Hat Räikkönen (bald 41) noch Lust? Millionen seiner Fans hoffen es. Ferrari wird sicher versuchen, aus seiner Driver Academy einen oder sogar zwei Formel-2-Fahrer zu parken. Zur Auswahl stehen: Gesamtleader Ilott (21, Gb), Supertalent Shwartzman (20, Russ) oder schafft es Schumi junior (21, De)?
Die Zahl 10 für 4 Plätze vervollständigen vier alte GP-Hasen: Da wäre Magnussen (27, Dä) mit 108 Rennen. Auch der Hinwiler Simulator- und Testpilot Kubica (35) gehört dazu. Ob sich Pérez (30, Mex) und Hülkenberg (33, De) den Gang ans Tabellenende antun würden, ist eine andere Frage. Beide waren ja bereits bei Sauber!
Die Kritik am Pirelli-Reifen geht weiter. WM-Leader Hamilton, der übrigens vor einem Jahr das Sieges-Duell in Spa gegen Leclerc (Ferrari) um 0,9 Sekunden verlor: « Leider haben sie Ende 2019 keine gute Arbeit geleistet, um den 2020er-Reifen zu entwickeln. Und so mussten wir den alten Reifen auf diese Saison übertragen. Wir alle wissen ja, was bisher geschah. Im Moment sind wir vor allem mit dem Management für den Gummi beschäftigt. Und das ist sicher nicht das, was sich die Fans und wir Fahrer uns wünschen! Weil die Reifen nicht gut genug sind müssen wir oft mehrere Sekunden hinter einem Auto herfahren.» Das Fazit? «Für 2022 brauchen wir einen besseren Reifen, der uns mehr Grip und Sicherheit gibt. Deshalb sollten wir jetzt mit Pirelli an einen Tisch sitzen!»
Immer nervöser wird man bei Renault wegen des dritten Indy-Einsatzes des zukünftigen Starfahrers Fernando Alonso (39). Bereits zweimal ist der Spanier vor dem 500-Meilenrennen in die Mauer gekracht. Renault-Chef Abiteboul: «Ich bete, dass Fernando heil aus der Hölle kommt!» Am nächsten Sonntag startet übrigens Marco Andretti (33) – Enkel von F1-Weltmeister Mario Andretti (80) – von der Pole-Position. Auf Ex-Sauber-Pilot Marcus Ericsson (29) wartet Startplatz 11, Alonso beginnt das Rennen auf Platz 26 – von 33 Fahrern.