9 Punkte für Alfa-Sauber in Bahrain
Ferrari feiert Doppelsieg – spätes Red-Bull-Drama

Ein ultraheisser Formel-1-Auftakt in Bahrain. Leclerc und Sainz sorgen für einen Ferrari-Doppelsieg, Verstappen und Pérez scheiden kurz vor Schluss aus. Alfa-Sauber jubelt: Bottas wird Sechster, Zhou Zehnter.
Publiziert: 20.03.2022 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2022 um 16:21 Uhr
Verstappen-Bolide gibt drei Runden vor Schluss den Geist auf
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Mega-Debakel für Red Bull:Verstappen-Bolide gibt drei Runden vor Ende den Geist auf
Roger Benoit aus Bahrain und Yannick Peng

Das Rennen

Ausgelassener Ferrari-Jubel in Bahrain. Es hat geklappt. Der erste Sieg seit dem 22. September 2019 (Vettel in Singapur) ist Tatsache. Das lange Leiden der Scuderia hat ein Ende. Charles Leclerc sei Dank.

Da Red Bull am Schluss der Saft ausgeht, schiebt sich der Spanier Carlos Sainz noch an Max Verstappen auf Rang zwei vorbei. Doppelsieg für die Italiener aus Maranello. Wie 2019 in Singapur.

Leclerc münzt seine Pole-Position in seinen dritten GP-Triumph um. Der Monegasse hält Weltmeister Verstappen in Schach. Die zwei liefern sich nach einem Renndrittel ein packendes Duell um die Führung. Der Red-Bull-Holländer kommt zwischenzeitlich an Leclerc vorbei, aber dieser kann stets kontern. Der Fight ist wahrlich ein erstes Highlight der noch jungen Saison.

Auch beim Neustart nach der Safety-Car-Phase (Feuer bei Gaslys Alpha Tauri) in der 50. Runde (von 57) behält der entfesselte Leclerc kühlen Kopf und lässt Verstappen keine Chance. Dann beginnt beim Holländer das Drama: zu wenig Benzin im Tank. Das Aus. Teamkollege Sergio Pérez rückt aufs Podest vor. Aber nicht für lange. Auch beim Mexikaner gibt der Red Bull den Geist auf. Doppelausfall!

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Erster in Bahrain: Ferrari-Star Charles Leclerc.
Foto: Lukas Gorys

So sagt am Ende auch Lewis Hamilton Danke. Der Brite landet überraschenderweise auf dem Podest. Obwohl der Reifen-Poker, ein früher Wechsel von der weichen auf die harte Mischung, eigentlich beim Mercedes-Star komplett schief geht. Der 37-Jährige rutscht zu Beginn aufgrund der kalten Reifen über den Asphalt und muss sich kurzzeitig mit Formel-1-Neuling Guanyu Zhou (22) herumschlagen. Was für ein Bild.

Hinter dem Trio Leclerc/Sainz/Hamilton klassieren sich Russell, Magnussen, Bottas, Ocon, Tsunoda, Alonso und Zhou in den Top 10.

Die Resultate des GP Bahrain.
Foto: F1

Alfa-Sauber

Valtteri Bottas fällt in der ersten Runde von der sechsten auf die 14. Position zurück. Auch Debütant Guanyu Zhou setzt den Start in den Sand, ist zwischenzeitlich gar Letzter. Der Finne und der Chinese zeigen in der Folge, dass der C42 gut läuft, beide machen Plätze gut. Aufgrund der Dramatik in den Schlussrunden gibts doch noch tolle neun WM-Punkte. Bottas wird Sechster, Zhou Zehnter. Die Hinwiler Equipe belegt WM-Rang vier, direkt hinter Haas, da Kevin Magnussen den «weissen Ferrari» sensationell auf Rang fünf fährt.

WM-Stand Teams

1. Ferrari 44 Punkte

2. Mercedes 27 Punkte

3. Haas-Ferrari 10 Punkte

4. Alfa Sauber-Ferrari 9 Punkte

5. Alpine-F1-Renault 8 Punkte

6. Alpha-Tauri-Honda 4 Punkte

7. Aston Martin-Mercedes 0 Punkte

8. Williams-Mercedes 0 Punkte

9. McLaren-Mercedes 0 Punkte

10. Red Bull-Honda 0 Punkte

Die Stimmen

Leclerc (1.): «Ich bin so glücklich. Wir mussten auf diesen Tag ja über zwei Jahre warten. Und jetzt ist es sogar noch ein Doppelsieg geworden. Die Duelle mit Max waren hart, aber fair. Das hat Spass gemacht.»

Sainz (2.): «Mehr konnten wir ja nicht erwarten. Gratulation an Charles, er war heute sicher der stärkste Fahrer. Aber wichtig ist Ferrari!»

Hamilton (3.): «Grosse Gratulation an Ferrari. Ein grosses Team, das solche Triumphe verdient. Wir sind hier einfach mitgefahren, und dann gingen eben einige Türen auf. Aber wir werden sicher stärker zurückkommen. Das haben wir uns bei Mercedes alle geschworen!»

Das gab zu reden

Der verrückte WM-Finish 2021 in Abu Dhabi. Die FIA schliesst ihre diesbezüglichen Untersuchungen ab. Michael Masi (der Rennleiter ist inzwischen seinen Posten los) liess einige – aber nicht alle – Autos sich zurückrunden. So konnte Max Verstappen auf frischen Reifen in der letzten Runde Lewis Hamilton überholen und sich die WM-Krone aufsetzen. Im Bericht ist bei der Thematik der zurückrundenden Boliden von einem «menschlichen Fehler» die Rede.

Die Bedingungen

Rund 23 Grad herrschen beim Flutlicht-Rennen in der Sakhir-Wüste.

So geht es weiter

Durchschnaufen? Gibts in dieser Marathon-Saison mit 23 Rennen nicht. Kommende Woche wird in Saudi-Arabien gefahren.

Die Sauber-Stimmen zum GP Bahrain

Frédéric Vasseur: «Mit zwei Autos in den Punkten ist das ein perfekter Start in die Saison. Das Team hat gezeigt, was es kann. Auch nach dem schlechten Start. Das ist ein sehr vielversprechendes Zeichen, da wir zu einem Comeback fähig sind. Das zeigt, dass unser Auto konkurrenzfähig ist. Klar, das wird eine lange Saison und die Konkurrenz wird uns schon nächste Woche wieder fordern. Aber dieses gute Resultat gibt uns einen grossen Boost. Ich bin sehr glücklich für Valtteri und Guanyu: Ein solches Resultat im ersten Rennen mit dem Team ist der beste Start für unsere Beziehung. Wir werden auf dem heutigen Tag aufbauen und weiter an unserem Auto arbeiten, um weiterhin auf diesem Level zu kämpfen.»

Valtteri Bottas (Platz 6): «Ich bin sehr glücklich über das heutige Resultat. Für mich, aber vor allem fürs Team. Zwei Autos in den Punkten und Guanyu, der in seinem ersten Rennen punktet. Bis auf den Start lief das Rennen echt gut. Wir haben nicht aufgegeben, hatten eine gute Strategie. Wir nahmen Runde für Runde. Aber wir sind erst beim ersten Rennen des Jahres. Unsere Priorität war die Zuverlässigkeit und ich bin glücklich, dass beide Autos durchkamen und der Speed da ist. Alle haben einen guten Job gemacht und wir gehen in die richtige Richtung.»

Guanyu Zhou (Platz 10): «Ich bin so glücklich, ich bin sprachlos. Ich habe so viele Emotionen, aber mein erster Gedanke geht ans Team: Zu sehen, wie alle so hart arbeiteten, wo wir Ende letzter Saison waren und wo wir heute sind, ist einfach unglaublich. Mein grösster Traum war es, in der Formel 1 zu fahren. Und dann einmal zu punkten. Heute haben wir beides gemacht. Es war schon nur verrückt, mit den anderen Fahrern auf der Strecke zu stehen. Das Rennen war so intensiv. Nicht körperlich, aber mental. Es war eine Achterbahnfahrt. Ich gab alles, weil mir das so viel bedeutete. Ich bin so stolz auf mein Team und meinen Teamkollegen. Diesen Tag werde ich niemals vergessen. Und den Moment werde ich jetzt geniessen. Dann aber gilt der Fokus auf Jeddah: Es gibt noch viel, was wir erreichen wollen.»

Frédéric Vasseur: «Mit zwei Autos in den Punkten ist das ein perfekter Start in die Saison. Das Team hat gezeigt, was es kann. Auch nach dem schlechten Start. Das ist ein sehr vielversprechendes Zeichen, da wir zu einem Comeback fähig sind. Das zeigt, dass unser Auto konkurrenzfähig ist. Klar, das wird eine lange Saison und die Konkurrenz wird uns schon nächste Woche wieder fordern. Aber dieses gute Resultat gibt uns einen grossen Boost. Ich bin sehr glücklich für Valtteri und Guanyu: Ein solches Resultat im ersten Rennen mit dem Team ist der beste Start für unsere Beziehung. Wir werden auf dem heutigen Tag aufbauen und weiter an unserem Auto arbeiten, um weiterhin auf diesem Level zu kämpfen.»

Valtteri Bottas (Platz 6): «Ich bin sehr glücklich über das heutige Resultat. Für mich, aber vor allem fürs Team. Zwei Autos in den Punkten und Guanyu, der in seinem ersten Rennen punktet. Bis auf den Start lief das Rennen echt gut. Wir haben nicht aufgegeben, hatten eine gute Strategie. Wir nahmen Runde für Runde. Aber wir sind erst beim ersten Rennen des Jahres. Unsere Priorität war die Zuverlässigkeit und ich bin glücklich, dass beide Autos durchkamen und der Speed da ist. Alle haben einen guten Job gemacht und wir gehen in die richtige Richtung.»

Guanyu Zhou (Platz 10): «Ich bin so glücklich, ich bin sprachlos. Ich habe so viele Emotionen, aber mein erster Gedanke geht ans Team: Zu sehen, wie alle so hart arbeiteten, wo wir Ende letzter Saison waren und wo wir heute sind, ist einfach unglaublich. Mein grösster Traum war es, in der Formel 1 zu fahren. Und dann einmal zu punkten. Heute haben wir beides gemacht. Es war schon nur verrückt, mit den anderen Fahrern auf der Strecke zu stehen. Das Rennen war so intensiv. Nicht körperlich, aber mental. Es war eine Achterbahnfahrt. Ich gab alles, weil mir das so viel bedeutete. Ich bin so stolz auf mein Team und meinen Teamkollegen. Diesen Tag werde ich niemals vergessen. Und den Moment werde ich jetzt geniessen. Dann aber gilt der Fokus auf Jeddah: Es gibt noch viel, was wir erreichen wollen.»

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