Letzte Saison verpasste Ferrari im Duell mit Mercedes den zweiten WM-Rang um drei Punkte – 406:409. Nach nur sechs Rennen liegen die Roten jetzt als Zweiter bereits 123 Punkte vor Mercedes! Und der Vorsprung dürfte noch grösser werden.
An der Spitze stehen zwei alte Freunde, Ferrari-Teamchef Fred Vasseur (55) und Mercedes-Mitbesitzer Toto Wolff (52). Eine Freundschaft, die seit dem baldigen Wechsel von Sir Lewis Hamilton (39) nach Maranello auf dem Prüfstand steht.
Nicht mehr konkurrenzfähig
Mercedes leidet nicht nur unter dem Absprung des siebenfachen Weltmeisters, sondern auch wegen der miserablen Form des Autos. Alle Schönredereien 2024 versanden. Kurz: Der W15 ist nicht mehr konkurrenzfähig. Vor 32 Grossen Preisen (Brasilien 2022) gewann Mercedes das letzte Rennen durch George Russell.
Hamilton wartet seit 51 WM-Läufen auf den 104. Sieg. Und freut sich schon auf bessere Zeiten in Italien. Und dort wird er auf zwei altbekannte Mercedes-Gesichter stossen: Jérôme D'Ambrosio (38) und Loïc Serra (52). Zwei Leute aus der Mercedes-Chefetage!
Horner: «200 Mercedes-Leute!»
Der alte Spruch bei den Topteams («Alle Leute sind ersetzbar») gilt nur mit Vorbehalt. Vor allem, wenn Red Bull-Chef Christian Horner (50) den Newey-Rücktritt runterspielt und jetzt trompetet: «Wir haben für unsere zwei Teams und die eigene Motorenfabrik schon über 200 Leute von Mercedes abgeworben.»
Das Kommen und Gehen, bis zu den Mechanikern, hängt auch mit England zusammen. Auf der Insel sind sieben der zehn Teams stationiert. Und wenn Ferrari mit dem Geldbeutel ruft, spielt der Standort keine Rolle mehr. Am meisten hat unter dem Standort Sauber seit dem Einstieg 1993 gelitten.
Ab 1. Oktober dürfen sie starten
Vasseur zieht also Wolff die Hosen aus. Ab 1. Oktober darf der frühere Formel-1-Pilot D'Ambrosio als stellvertretender Teamchef in Rot arbeiten. Der Belgier ersetzte in Japan 2023 an den Boxen bereits Wolff, der am Kreuzband operiert wurde.
Mit Loïc Serra kommt am gleichen Datum der Performance Direktor von Mercedes (seit 2010) und ist bei Ferrari als Aero-Mann dem Technischen Direktor unterstellt. Der Franzose arbeitete früher vier Jahre bei BMW-Sauber.