McLaren wehrt sich gegen «Maskottchen» Trump
Verstappen: «Norris ist der richtige Sieger!»

Die Formel 1 kennt ihren 114. GP-Sieger: Lando Norris (24) aus Bristol. Er ist nach Häkkinen, Alesi, Irvine und Depailler (†) der fünfte Pilot, der nach 15 Podestplätzen erstmals ganz oben stand. Der ganze Zirkus jubelte mit.
Publiziert: 06.05.2024 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2024 um 19:02 Uhr
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Max Verstappen glaubt, dass sein Zwischenfall mit dem Poller keinen Einfluss auf den Sieg von Lando Norris hatte.
Foto: LAT Images
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Roger BenoitReporter Formel 1

Selbst Seriensieger Max Verstappen (26) freute sich über die Sieg-Premiere seines Freundes. «Lando ist der richtige Sieger. Mein Zwischenfall mit dem Poller in der 21. Runde hätte nichts am Resultat geändert. Lando war besser!» Oder eben 7,3 Sekunden schneller im Ziel.

Der kaputte Unterboden

Für Red-Bull-Chef Christian Horner (50) war die Niederlage offenbar schwerer zu verdauen. «Das Abräumen des Pollers hat Max den Unterboden zerstört. Sonst hätte er gewonnen!»

Aber es war die Safety-Car-Phase bei Halbzeit, die Norris die Tür öffnete. Die meisten Fahrer hatten da schon ihren ersten Boxenstopp hinter sich – der McLaren-Pilot nutzte den Safety-Car zu einem «billigen» Reifenwechsel.

«Unpolitische Organisation»

Nach dem Rennen trompetete auch der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump (77) nach dem ersten McLaren-Triumph seit Monza 2021: «Ich war sein Maskottchen.» Norris fand es cool, das Team aber wehrte sich sofort gegen den Shitstorm aus dem Netz: «Wir sind eine unpolitische Organisation!»

Die FIA und Formel 1 haben Trump, mit 27 Bodyguards an der Rennstrecke erschienen, zu McLaren-Mercedes gebracht. Dort war Trump also eher per Zufall. Norris: «Er sagte tatsächlich, er wäre mein Glücksbringer gewesen.»

«Ziel ist der WM-Titel»

Für den lebenslustigen Briten ist McLaren bis Ende 2027 «das richtige Team, wir wollen den WM-Titel.» Und mit Teamkollege Oscar Piastri (23) hat man wohl die beste Fahrerpaarung im Feld.

Der Australier verlor den vierten Platz nach einer Karambolage mit Sainz (Ferrari). Der Spanier wurde als Sünder mit einer Zeitstrafe von fünf Sekunden gebüsst und verlor so Rang vier nach dem Ziel an Pérez. Piastri musste den Frontflügel wechseln und wurde noch 13.

Uhr weg, blutige Nase

Norris erlebte seinen grössten Schock des Lebens am 11. Juli 2021 nach dem EM-Final (Italien – England 2:1 nach Penaltyschiessen) in der Tiefgarage des Wembley-Stadions. Da wurde er von zwei Banditen angegriffen – und schon war seine teure Uhr weg.

Mit einer blutenden Nase und einem Pflaster war Norris zum GP Miami gereist. Er hatte sich kurz zuvor bei einer Party in Amsterdam mit einer Glasscherbe verletzt. «Alles halb so schlimm», wehrte der neue Held im GP-Zirkus ab.

Motivation für Mercedes?

Für Mercedes, 2024 nur noch die vierte Kraft in der Formel 1 (6. Hamilton, 8. Russell), war der Sieg von Motorenkunde McLaren viel wert. Mercedes-Chef Toto Wolff: «Dieser Sieg mit unserer Antriebskraft ist eine gute Motivation. 2023 war McLaren in Miami im hintersten Teil des Feldes – und jetzt sind sie ganz vorne! Das müssen wir auch schaffen!»

Premierensieger gesucht

Premierensieger sind seit Jahren eher selten geworden (Ocon, Gasly, Sainz, Russell). 1977 und 1982 waren es jeweils fünf Piloten, die ihren ersten Sieg feiern konnten. Wer ist 2024 der Nächste? Auf der Pole-Position steht Piastri, der 2023 in Katar schon mal einen Sprint gewonnen hat.

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