«Mamma Mia, Mamma Mia», brüllt der Monegasse in den Funk, «grazie, grazie!» Später sagt der siebenfache GP-Sieger Charles Leclerc: «Wenn du im gleichen Jahr in Monte Carlo und Monza gewinnst, hast du fast alles erreicht. Aber ich will Weltmeister werden. Und dazu brauche ich praktisch in jedem Rennen ein gutes Auto.»
Für 2024 ist es fast schon zu spät. Weltmeister Verstappen, in der Krise seiner Karriere, wird Sechster, führt jetzt mit 303 Punkten vor Norris (241) und Leclerc (217).
Der Gummi entscheidet das Rennen
Bei den 53 Runden in Monza ist es der Gummi, der bei über 33 Grad alles entscheidet. Und die zwei Verlierer dürfen ebenfalls auf das Podest: Piastri (2.) und Norris (3.) im McLaren-Mercedes.
Sie sind erstmals aus der ersten Reihe gestartet und galten als klare Favoriten. Doch schon nach wenigen Sekunden der Knall: Pole-Mann Norris lässt sich von Teamkollege Piastri in der zweiten Schikane überholen – und Leclerc fliegt gleich mit am Briten vorbei.
McLaren zu zweitem Stopp gezwungen
Damit hatte das Papaya-Team nicht gerechnet. Als Leclerc nach 15 Runden den Gummi wechselt (eine Runde nach Norris und eine Runde vor Piastri) scheint alles normal zu laufen.
Doch der brutale Reifenverschleiss zwingt beide McLaren zu einem zweiten Stopp – und Leclerc sowie sein Teamkollege Sainz (4.) zaubern sich wie auf Eiern ins Ziel.
Einstopp-Strategie bei McLaren? Keine Chance!
Verzweifelt hatte das britische Team bei den Piloten nachgefragt, ob sie die Distanz auch mit nur einem Stopp schaffen. Norris und Piastri verneinten sofort.
Und so fehlten dem McLaren-Duo eben einige Sekunden zum Triumph.
Und McLaren durfte nicht einmal an eine Stallorder denken. Denn Piastri musste an Leclerc dranbleiben, weil dessen Reifen ja noch hätten einbrechen können.
Red Bull hat Team-Wertung aufgegeben
Für die Team-Wertung war dies egal. Red Bull-Honda (6. Verstappen, 8. Pérez) ist stehend k. o., liegt nur noch acht Punkte vor McLaren. Bei den Bullen sagte man bereits vor dem Rennen in den Chefetagen: «Diese WM können wir vergessen. Jetzt zählt nur noch der vierte Titel von Max!»
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Der Holländer (noch 62 Punkte vor Norris): «Wir hatten letztes Jahr das dominanteste Auto im Zirkus. Wir haben daraus ein Monster gemacht!». Das 2024 immer mehr seine eigenen Kinder auffrisst. Jetzt spürt man deutlich den Abgang von Aero-Guru Adrian Newey.
Auch Verstappen ist pessimistisch
Und Verstappen sagt vor den letzten acht Rennen: «Im Moment sind beide WM-Titel nicht realistisch!»
Im Tempo-Tempel feiert der Däne Kevin Magnussen mit seiner wie stets kämpferischen Fahrt und Platz zehn seinen sechsten WM-Punkt in diesem Jahr.
Magnussen muss in Baku zusehen
Trotzdem wird er beim nächsten Rennen in Baku (15. September) nicht dabei sein. Für seine Kollision mit Gasly (Alpine) bekommt er zwei weitere Strafpunkte. Und damit hat er innerhalb eines Kalenderjahres von der FIA zwölf Punkte kassiert – und muss damit als erstes Opfer dieser Regel ein Rennen aussetzen.