Automechaniker Bruno Rohr hat genug
Sauber-Urgestein: Tsunami überlebt – jetzt Rücktritt

Es gibt nicht viele Menschen, die zweimal Geburtstag feiern. Bruno Rohr aus Birr AG gehört zu ihnen. Der Automechaniker kam vor 30 Jahren zur Sauber AG. Jetzt hat er genug von der ewigen Reiserei.
Publiziert: 01.09.2024 um 09:03 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2024 um 09:55 Uhr
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Sauber-Urgestein Bruno Rohr tritt ab.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Er war nur in Russland 2019 nicht dabei – und hört nach dem Monza-Rennen auf. Die Rede ist von Sauber-Urgestein Bruno Rohr. «Auch wenn ich in Hinwil weiter im Support aushelfen werde. Und vielleicht sogar zu den Tests in Bahrain anreise.» Nur ein Sauber-Mann ist länger dabei als Rohr: Sportdirektor Beat Zehnder (58), der schon bei den erfolgreichen Sportwagen-Zeiten der Zürcher vor dem GP-Einstieg 1993 mitwirkte.

Zurück zu Rohr. Die Geschichte des am 27. Mai 1962 geborenen Asien- und Tauch-Fans hätte am 26. Dezember 2004 vor der Küste Thailands in Khao Lak fast ein Ende gefunden.

Tsunami überlebt

Rohr brach mit Freunden auf der 23 Meter langen Yacht «Genesis» zu einem dreitägigen Tauchabenteuer auf. «Wir liefen am Sonntag um 9.30 Uhr aus dem Hafen, eine halbe Stunde später als geplant. Wie wir später erfahren haben, hat die Tsunami-Welle um 9.45 Uhr den Hafen in Khao Lak zerstört. Es war die am schlimmsten betroffene Gegend in Thailand. So beginnt der dramatische Facebook-Bericht des Mannes, der bei Sauber stets für die Reifen und Bremsen zuständig war.

Seit jenem schrecklichen Sonntag mit 230'000 Toten weiss Rohr, was das Wort Glück für eine Bedeutung hat. «Wir wussten auf hoher See und beim Tauchen lange nicht, was wirklich passiert war. Oft hatten wir kein Handy-Netz.»

Höhen und Tiefen in der Formel 1

Einst wollte der unverheiratete Tausendsassa nach Thailand auswandern – jetzt plant er die Pension in der Schweiz. Wer den Tsunami so knapp überlebt hat, möchte nicht gern von Höhen und Tiefen im Berufsleben reden. «Sicher war der Kubica-Sieg 2008 in Kanada super – und die jetzigen Resultate könnten wir uns alle ersparen. Traurig war das Imola-Wochenende, als Ratzenberger und Senna starben. Zwei Wochen später bangten wir nach dem Monaco-Crash um das Leben von Karl Wendlinger.»

Man kann jetzt nur hoffen, dass Rohr von Sauber würdig verabschiedet wird. Nicht wie Josef Leberer, der nach 27 Sauber-Jahren als Physiotherapeut in Abu Dhabi 2023 feierlich als «Botschafter des Teams» gehen musste. Der Salzburger tauchte am Samstag in Monza erstmals wieder auf.

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