Ein gross aufgeblasenes Interview mit Michael Schumacher (54) auf der Titelseite der neuesten Ausgabe der deutschen Zeitschrift «Die Aktuelle» sorgt für Riesen-Ärger. Der Haken: Das gesamte «Gespräch» wurde mithilfe künstlicher Intelligenz von ChatGPT generiert. Diese Info ist auf der Titelseite allerdings nicht ersichtlich.
Neben der Titelschlagzeile «Michael Schumacher: Das erste Interview!» steht das Wort «Weltsensation!». Darunter in kleinerer Schrift: «Es klingt täuschend echt.» Die Auflösung kommt dann erst im Innenteil des Hefts. Als Quellenangabe steht dort: «Das Interview war im Internet. Auf einer Seite, die mit Künstlicher Intelligenz, kurz KI genannt, zu tun hat.»
Eine unfassbar pietätlose Aktion, wenn man bedenkt, dass der Gesundheitszustand des im Dezember 2013 verunfallten siebenfachen Formel-1-Weltmeisters bis heute geheim gehalten wird. Nun plant die Familie Schumacher rechtliche Schritte gegen die Zeitschrift, wie sie gegenüber der internationalen Nachrichtenagentur Reuters bestätigt.
Netflix-Dokumentation gab Einblick
In einer Netflix-Dokumentation aus dem Jahr 2021 äusserte sich die Familie letztmals zur Situation. Corinna Schumacher (54) sagte damals: «Wir leben zusammen zu Hause. Wir machen eine Therapie. Wir tun alles, was wir können, damit es Michael besser geht, damit er sich wohlfühlt und damit er einfach unsere Familie, unsere Verbundenheit spürt.»
Und auch Sohn Mick, der nach seinem Haas-Out seit dieser Saison Ersatzfahrer bei Mercedes ist, äusserte in der Schumacher-Dokumentation seinen grössten Wunsch: «Ich würde alles geben, wenn ich noch einmal mit meinem Vater reden könnte!» Seine Mutter ergänzte: «Für mich ist es sehr wichtig, dass er sein Privatleben weiterhin so weit wie möglich geniessen kann. Michael hat uns immer beschützt, und jetzt beschützen wir Michael.»
Die Klage gegen «Die Aktuelle» ist eine dieser Schutzhandlungen. (mou)