F1 inside
Angst vor Spionage – Masi vor Rauswurf?

Spätestens bei den ersten Testfahrten am 23. Februar müssen die Teams ihre Karten auf den Tisch legen. Bis dahin fischen Fans – trotz den Boliden-Präsentationen – im Dunkeln. Hier gehts zum F1 inside.
Publiziert: 13.02.2022 um 07:49 Uhr
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Ein Witz: Red Bull narrte die Fans wegen Oracle mit einem Showauto ...
Foto: Getty Images
Roger Benoit

Die ersten vier «neuen» Autos für die Saison 2022 sind da. Doch zehn Tage vor dem Teststart in Barcelona geistern die Präsentationen wie ein Spuk durch die Formel 1. Alle haben Angst vor einer eventuellen Spionage vor der ersten Testrunde, wenn nur noch die Stoppuhr zählt. Man verschleiert weiter wichtige Details – oder stellt wie Red Bull seine Fahrer neben ein altes Showauto. Nur um dem neuen Hauptsponsor Oracle (Hard- und Softwaregigant) eine Plattform zu geben. So verwirrt man viele Fans, während die Technik-Freaks nach jedem neuen Detail lechzen. Bei der Vorderrad-Aufhängung ist offenbar der jahrelange Pushrod-Trend (Druckstreben) wieder der Pullrod-Bauweise (Zugstrebe) gewichen. Aus aerodynamischen Gründen, wie uns die Ingenieure belehren. Und was sagt der einst bei Sauber in Hinwil nicht glücklich gewordene McLaren-Technikdirektor Jamey Key: «Wir werden unser Auto 2022 dauernd entwickeln müssen. Und die Reihenfolge bei den Teams wird am WM-Ende in Abu Dhabi nicht mehr die gleiche sein wie jene beim Start am 20. März in Bahrain!» Kein Veranstalter hat übrigens einen längeren Vertrag mit dem GP-Zirkus wie der kleine Staat am Golf mit der Hauptstadt Manama – bis 2036.

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Auch die Piloten zeigen sich vor der längsten Saison mit 23 Rennen im neuen Look. Vierfach-Weltmeister Vettel war wohl seit Wochen nicht mehr beim Coiffeur! Das Ferrari-Duo Leclerc und Sainz muss sich mit der neuen Kleidung wohl erst anfreunden. Die spanische Bank Santander ersetzt ja nach über 40 Jahren Philip Morris (Marlboro) in Maranello. Und warum bei Alfa-Sauber Zhou und Bottas in schwarzen Jacken mit einem blauen und grünen Bruststreifen herumlaufen, wird wohl spätestens bei der offiziellen Vorstellung am 27. Februar – also nach den Tests – enthüllt. Auch das ist eine Premiere in der Formel 1. Aber das Ziel von Chef Vasseur mit dem C42 ist jetzt schon klar: weg vom neunten WM-Platz. Doch wer liegt dann im Tal des Elendes? Weiter Haas-Ferrari und vielleicht Williams-Mercedes (jetzt ohne Russell)? Die Briten stellen ihren blau-weissen Boliden mit Latifi/Albon am 15. Februar vor – einen Tag nach Alpha-Tauri-Honda am Valentinstag.

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Am Montag wird die FIA die zehn Teams über den «Fall Masi» orientieren, aber nicht die Medien. Nun, eines ist nach den belastenden Funkbeweisen schon durchgedrungen: Der australische Renndirektor hat Hamilton und Mercedes mit dem Befolgen der Bullen-Funksprüche bös verschaukelt. «Masi ist nicht mehr tragbar», posaunt jetzt Martin Brundle (62), der Star unter den englischen TV-Kommentatoren. Und wenn Masi etwas Stolz hätte, würde er gehen oder mindestens ins zweite Glied zurücktreten. Wie soll er als alleiniger Chef in Zukunft gegen Hamilton (jetzt endlich von Mercedes für 2022 bestätigt) eine Strafe aussprechen? Auch die meisten Fahrer hoffen, dass die FIA in dieser delikaten Angelegenheit ein vernünftiges Urteil fällt und Lösungen präsentiert.

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