Der angestrebte 7. WM-Platz ist für Alfa-Sauber längst ein Traum: Auf Alpine fehlen 29 Punkte, auf Aston Martin-Mercedes sogar 42. Was bleibt ist der aktuelle 8. Rang bei den Konstrukteuren.
Albtraum George Russell
Doch seit zwei Rennen ist selbst dieser in Gefahr. Der Albtraum kommt aus England, ist 23 Jahre alt und eines der grössten Talente der letzten Jahre: George Russell.
Der zukünftige Mercedes-Werkspilot (auch wenn sich Hamilton weiter dagegen ausspricht) hat Williams ein neues sportliches Leben eingehaucht.
«Ein brutaler Defekt»
Der tolle 12. Platz in Frankreich war ein erstes Warnsignal Richtung Alfa-Sauber. Das nächste folgte vor vier Tagen in Spielberg: 10. Startplatz und bald lag Russell an 8. Stelle. Die Konkurrenz staunte. Und: Russell ist in diesem Jahr noch nie im ersten Teil der Qualifikation ausgeschieden.
Der defekte Luftdrucktank für die Ventile stoppte den Williams-Mercedes. George: «Es war zum Heulen, meine Mechaniker hatten Tränen in den Augen. So ein Defekt ist sehr selten und deshalb brutal. Aber wir wissen jetzt, dass unser Auto im Mittelfeld mithalten kann.»
8. WM-Platz ist Pflicht
Alfa-Sauber muss jetzt reagieren und endlich wieder Zählbares abliefern. Die ewigen Hoffnungen vor den Rennen und die stets gleichen Erklärungen nach dem Grand Prix nerven. Vor allem die treuen Fans. Man kann – ohne eigene Schuld – nicht immer nur Pech haben!
Nun, wenn die erwarteten Resultate ausbleiben, werden natürlich die Chefs etwas dünnhäutiger. Denn es geht um rund 8 Millionen Dollar aus dem Preistopf. Das ist mindestens der finanzielle Unterschied zwischen dem achten und neunten WM-Rang bei den Teams.
Quarantäne stoppt Alfa-Sauber
In einem Punkt hat Teamchef Fred Vasseur wie einige seiner Kollegen recht: Die dauernden neuen technischen Richtlinien der FIA bringen keine Ruhe ins Spiel: «Dafür hat man ja die Winterpause!»
Beispiel Boxenstopp. Vasseur bei «motorsport-total»: «Jetzt müssen wir aus Sicherheitsgründen, über die man in diesem Fall diskutieren kann, kurzfristig etwas ändern. Doch zwischen Silverstone und Budapest können wir nicht mal zurück ins Werk. Das liegt an den Schweizer Quarantäne-Regeln!»