Der Holländer verwies am Morgen Teamkollege Pérez mit 0,181 Sekunden auf den zweiten Platz. Am Nachmittag, als mit Hamilton erst nach 14 Minuten der erste Pilot auf die langsam abtrocknende 5,8 km lange Strecke ging, konnte man nichts lernen.
Kein nasses Risiko
Und das wäre wichtig gewesen, da es am Sonntag wieder einmal regnen soll. Und dann wird Suzuka mit seinen heissen und gefährlichen Ecken zur Hölle.
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Nun, die erste gezeitete Runde im zweiten Training liess sich Nationalheld Tsunoda im Racing Bulls mit 1:42,304 notieren. Nach 34 von 60 Minuten! Am Ende «siegte» Piastri im McLaren (1:34,725) vor Hamilton (1:35,226), Leclerc (1:38,760), Tsunoda (1:40,946) und dessen Teamkollegen Ricciardo (1:41,913). Dann drehte noch Norris, Sainz, Hülkenberg, Bottas, Ocon, Zhou und Albon eine langsame Runde, damit sie noch einen GP-Start üben konnten!
Hamilton lobt Vettel
Bevor die Formel 1 die rund 1000 PS starken Monster am Morgen startete, wurde in den Medienkonferenzen richtig Gas gegeben. Allen voran der Mann, der seit 48 Rennen nicht mehr siegte: Sir Lewis Hamilton (39).
Der Brite brachte im Transferbeben seinen alten Kumpel Sebastian Vettel (36) bei Mercedes ins Spiel: «Ich würde es lieben, wenn Seb zurückkommt. Mercedes braucht einen solchen Mann, der herausragende Werte hat und das Auto als vierfacher Weltmeister bestimmt weiter voranbringen könnte.»
Hat Vettel wieder Lust?
Der Deutsche, der sich 2017 nur in Baku beim Rammstoss mit Hamilton verkracht hatte, ist offenbar am Überlegen, ob er sich seinen einst geliebten Sport als «Grüner» nach dem Rücktritt Ende 2022 nochmals antun soll. Nach dem Porsche-Test ist ein Einsatz in Le Mans wahrscheinlicher. Zudem müsste auch seine Familie für ein grosses Comeback einverstanden sein. Mercedes-Chef Toto Wolff: «Ich glaube, Vettel flirtet nur!»
Weiss Alonso alles?
Klare Worte fand der andere Senior, Fernando Alonso (42): «Ich kann mir nicht vorstellen, dass Verstappen Red Bull verlassen wird. Egal wohin. Und ich fühle mich bei Aston Martin sehr wohl. Das Team ist auf einem guten Weg. Warum sollte ich gehen?» Damit ist das sensationelle «Tauschgeschäft» vorerst vom Tisch. Wohl nur bis zum nächsten Rennen am 21. April in China. Die Gerüchteküche bleibt also offen.
Max jagt 4. Pole 2024
In Suzuka geht es am Samstag um 8 Uhr MEZ (TV live) vorerst mal um die vierte Pole-Position. Schnappt sie sich erneut Seriensieger Max Verstappen (26)? Der Holländer schaffte es als erster nach Hamilton 2015, die ersten drei Pole-Positionen zum Saisonstart zu sichern.
Vettel hält Rundenrekord
Die bisher schnellste Runde auf dem «geilsten und schwierigsten Kurs der Welt» (so die meisten Fahrer) fuhr Vettel in der Qualifikation 2019 im Ferrari – 1:27,064. Die letztjährige Pole-Zeit von Verstappen – 1:28,877.
Davon war das Feld im ersten Training bei nur 16 Grad noch weit weg. Die japanischen Fans, sie gehören zu den besten der Welt, konnten sich in den ersten 60 Minuten gleich über zwei Fahrer freuen. Beide sassen im Racing Bulls. Stammpilot Yuki Tsunoda und der Formel-2-Pilot aus der Red Bull Academy, Ayumu Iwasa (22), durfte für Ricciardo ran.
Leclerc ehrt Freund Bianchi
Am 5. Oktober 2014 verunglückte im Suzuka-Gewitter der Franzose Jules Bianchi. Er starb neun Monate später in Nizza. Dieses Jahr gedenkt Charles Leclerc mit einem speziellen Helmdesign seinem Freund. «Ich bin in Gedanken sehr oft bei Jules. Er war es, der mir die Formel-1-Türe geöffnet hat.»
Leclerc steht momentan bei Ferrari etwas im Schatten von Carlos Sainz. Der frühere Sauber-Pilot braucht dringend einen Sieg. Der letzte datiert vom GP Österreich 2022. Seither sind 36 Rennen vergangen!
Sargeant: Bald Rauswurf?
Nach 30 Minuten kam die erste rote Flagge: Logan Sargeant (22) zerlegte seinen Williams-Mercedes. Der Amerikaner ist bei Williams weiter völlig überfordert.
Da wird ihn spätestens am Saisonende kein Geld oder ein weiterer Zufallspunkt (wie jener 2022 in Austin) retten. Denn kein Team kann sich in der immer konkurrenzfähiger werdenden Formel 1 solche Flops im Cockpit noch leisten. Dazu warten einige fähige Talente im Hintergrund auf ihre Chance: Antonelli, Bearman, Maloney, Drugovich, Martins.
Kick-Sauber nicht weich
Bei Kick-Sauber sah man am Morgen Bottas (14.) und Zhou (18.) in Aktion. Als einziges Team hatte man auf den Einsatz des weichen Gummis verzichtet. Team-Repräsentant Alunni Bravi am Sky-TV: «Eine taktische Massnahme!»
Die wichtige Bewährungsprobe kommt beim Rennen am Sonntag um 7 Uhr MEZ (TV live). Schaffen es die Hinwiler im vierten Anlauf 2024 das Radmutter-Debakel zu verhindern?
Wenn die Mechaniker beim Ansetzen des Schlagbohrers nicht vorsichtig genug sind, verkantet sich eben die Radmutter an der Nabe. Noch ist das neue Material nicht im Zürcher Oberland eingetroffen.