Da 13 Verträge offiziell auslaufen, wird es in der Formel 1 zu einigen Wechseln kommen. Ausser bei Ferrari (Hamilton, Leclerc) und McLaren-Mercedes (Norris, Piastri). Bei Sauber dürften sich mit Valtteri Bottas (34) und Guanyu Zhou (24) gleich beide Fahrer verabschieden müssen. Nach drei gemeinsamen Jahren (ohne Druck in den eigenen Reihen) ist das wahrlich keine Überraschung. Da sind sich selbst die treuesten Fans einig.
Bei der Hinwiler Jagd nach zwei schnellen Piloten stehen der Australien-Sieger Carlos Sainz (29) und der frühere Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg (2013, 51 Punkte) ganz oben auf der Liste. Der 36-jährige Deutsche stand schon vor drei Jahren vor einer Rückkehr ins Zürcher Oberland. Man entschied sich für das chinesische Geld von Zhou.
Jetzt hat Hülkenberg trotz 203 Rennen ohne Podest mit zwei Punkterängen 2024 auf dem Haas-Ferrari wieder seine Visitenkarte vergoldet. Damit fuhr der Tausendsassa bereits 98 Mal in die WM-Punkte. So einen zuverlässigen Mann braucht das Team beim Aufbau des Audi-Riesen.
Haut Alonso wirklich ab?
Der Fall Sainz liegt komplizierter. Nach seinem dritten GP-Sieg glaubt der Spanier für 2025, dass für ihn fast alle Türen offen sind. Da könnte sich Sainz irren. Bei Mercedes hofft man auf Max Verstappen (26), aber bei Aston Martin ist der Holländer vor allem für 2026 interessant, wenn seine Honda-Lieblinge bei Red Bull ade sagen und beim Stroll-Team andocken.
Im Transfer-Beben spielt auch Fernando Alonso (42) eine entscheidende Rolle. Er spekuliert auf ein Bullen-Cockpit, könnte aber – trotz seines schwierigen Charakters – auch bei Mercedes landen. Über seine Kampfkraft muss man hier nicht diskutieren. Wenn er Lust hat, ist der zweifache Champion überall eine klare Verstärkung. Und Sainz? Wo geht eine grosse Türe auf?
Audi hofft auf Sainz-Familie
Die guten Audi-Verbindungen zur Sainz-Familie mit dem zweifachen Rallye-Weltmeister (1990/92) und vierfachen Dakar-Sieger Carlos Senior (61) sind bekannt. Carlos Junior könnte ab 2026 zur neuen Audi-Figur werden, müsste dann allerdings noch ein Jahr im Sauber herumkurven. Was ihm, so Medienberichten zufolge, schon jetzt Schmerzen bereitet.
Sainz und Hülkenberg kennen sich schon seit 2018, als sie zusammen bei Renault (4. WM-Platz) fuhren.
Mercedes liess Max ziehen!
Verstappen bleibt die zentrale Figur auf dem Transfer-Karussell. Dass ihn Mercedes unbedingt haben will, hängt mit dem Jahr 2014 sowie dem 5. Dezember 2021 zusammen.
2014 hätte Chef Toto Wolff (52) das «Wunderkind» locker unter Vertrag nehmen können, liess es aber zu Red Bull ziehen, weil man Rosberg und Hamilton nicht trennen wollte. Und Verstappen wollte mit damals 16 Jahren unbedingt in die Formel 1 gehen. Was ihm bei Toro Rosso gelang. Seither ist das GP-Mindestalter auf 18 Jahre festgelegt worden.
Schwarze GP-Serie von Mercedes
Und im Dezember 2021 begann nach dem umstrittenen WM-Finale in Abu Dhabi der «Untergang» von Mercedes. Mental, technisch und natürlich, was die Siege betrifft. Sir Lewis Hamilton blieb seither auf seinen 103 Erfolgen kleben.
George Russell konnte 2022 in Brasilien wenigstens seinen Premieren-Sieg (neben dem Sprint-Erfolg) feiern. Das ist die schwarze Silberpfeil-Bilanz seit dem schwarzen Sonntag in der Wüste.
Chef Wolff predigt es seit Monaten: «Wir ziehen uns aus dem Tief!» Aber mit wem? Im Hintergrund hat man das Supertalent Andrea «Kimi» Antonelli (17). Wenn man nicht aufpasst, ist auch der Italiener plötzlich weg – wie 2014 Verstappen.