Nach den 60 Minuten grüssten noch keine «Aussenseiter» auf dem 3337 Meter langen Strassenkurs von der Spitze: Hamilton (seit 52 Rennen ohne Sieg) meldete sich mit der Bestzeit. Vor dem McLaren-Star Piastri und Hamiltons Teamkollege Russell.
McLaren in Gelbgrün von Senna
In Monte Carlo, wo der unvergessene Ayrton Senna als Rekordsieger sechsmal triumphierte (1989 bis 1993 sogar fünfmal in Serie), hat McLaren-Mercedes an seinen früheren Superstar gedacht. Und das sonst orange Auto fürs Wochenende in den Brasil-Farben gelb und grün lackiert.
Gasly (Alpine) und Piastri (McLaren) haben sogar ihre Helme dem Design ihres Vorbildes Senna angepasst. Mehr Würdigung des am 1. Mai 1994 in Imola verunglückten Piloten geht nicht.
Geheimfavorit Tsunoda
Von Beginn weg gaben die beiden Ferrari von Leclerc und Sainz den Ton an. Im Windschatten der erneut erstaunliche Japaner Yuki Tsunoda (bereits 15 WM-Punkte) im blauweissen Racing Bulls-Honda. Er fährt hier bereits seinen 71. Grand Prix – und steht im Notfall (wenn Sainz absagt) auch auf der Hinwiler Wunschliste.
Nach einer halben Stunde meldeten sich auch der letztjährige Pole-Mann und Sieger Max Verstappen (26) und der dreifache Fürstentum-Gewinner Sir Lewis Hamilton (39) vorne zu Wort. Der Holländer bluffte dann bis zum Ende – 11. Position ohne weiche Reifen.
Sauber wieder mit neuen Teilen
Bei Halbzeit fand man das Kick-Sauber-Duo Bottas (17.) und Zhou (19.) mit dem Alpine-Duo Ocon und Gasly auf den letzten vier Plätzen. Sie warteten wohl alle auf den weichen roten Gummi, um aus dem Elend nach vorne zu kommen.
Wie alle Teams änderte auch Sauber seinen C44 für Monaco und den maximalen Abtrieb. Die Hinwiler kamen mit einem neuen Heckflügel, als letztes Team mit nur noch einer Stütze. Dazu eine Vorderradaufhängung mit einer geänderten Verkleidung, um besser einlenken zu können. Aber wie schon bei früheren Updates 2024 haben sie Bottas und Zhou nicht ins Rampenlicht gebracht. Hoffen wir mal, dass es die Monaco-Lotterie besser mit dem Finnen und dem Chinesen meint.
Rote Flagge – wegen Zhou
Nach 40 Minuten hatten erst Piastri, Russell und Hamilton die 1:13er-Mauer geknackt. Die letztjährige Pole-Zeit lag bei 1:11,365 (Verstappen).
Nach 46 Minuten dann der erste Crash und die rote Flagge. Schuld daran war ausgerechnet der Sauber von Zhou, der am Ausgang der St. Devote auf der linken Seite bös in die Leitplanken einschlug. Dahinter hatte der Monegasse Leclerc Glück, dass er beim Überfahren der Trümmerteile keinen Plattfuss einfing.
Sauber nur an den Boxen schnell
Gleichzeitig schickte die FIA an Sauber eine Rechnung: Bottas war mit 74,6 km/h in der Boxengasse geblitzt worden. Erlaubt sind in Monte Carlo nur 60. Das Team wurde mit 1000 Euro gebüsst. Die Höchststrafe.
Die andere Quittung bekam man wieder mal von der Stoppuhr: 13. Bottas, 19. Zhou.