Nach 55 Minuten liessen sich nur das Racing Point-Duo Stroll und Pérez sowie der am Morgen von Kubica ersetzte Räikkönen im Alfa-Sauber eine Zeit notieren – oder über 25 Sekunden langsamer als die Morgen-Bestzeit von Hamilton (1:16,003)...
Hamilton wollte nicht baden
Dann wagten sich auch die beiden Ferrari und das McLaren-Duo Sainz und Norris auf die nasse Piste. So konnte Vettel im roten Auto wenigstens mal eine Art Glücksgefühl erleben: Regen-Bestzeit – 0,272 vor Bottas. Dann Sainz, Stroll, Pérez, Gasly, Verstappen, Grosjean, Räikkönen und Leclerc.
Nur 13 Fahrer liessen sich eine Zeit notieren. Weltmeister Hamilton bog nach zwei Testrunden sofort wieder in die Boxengasse ein. Zu riskant, denn am Wochenende sollte es eigentlich trocken bleiben...
1986 mit DDR-Fans...
Der GP Ungarn, auf dem Original-Kalender als 12. WM-Lauf vorgesehen, hat eine grosse Tradition seit der Zirkus 1986 hier erstmals antrat. Damals noch hinter dem Eisernen Vorhang. Mit ausgewählten Fans aus der damaligen DDR.
Einige von ihnen fragten vor 34 Jahren bei den Teams offen an, ob man sie in den Formel-1-Transportern nicht in den Westen schmuggeln könne! Das war drei Jahren vor dem Mauerfall.
Hamilton jagt Schumi-Rekord
Nur fünf Fahrer, die nie Weltmeister wurden, haben seither auf dem engen Kurs mit 14 Ecken gewonnen: Thierry Boutsen (Williams) 1990, Rubens Barrichello (Ferrari) 2002, Heikki Kovalainen (McLaren) 2008, Mark Webber (Red Bull) 2010 und Daniel Ricciardo (Red Bull) 2014.
Mit bereits sieben Ungarn-Triumphen jagt am Sonntag der Brite Lewis Hamilton (35) den GP-Rekord von Michael Schumacher auf einer Strecke – der Deutsche siegte acht Mal in Montreal!
Mercedes narrte Fans...
Um Hamilton gab es vor dem ersten Training etwas Aufregung nachdem Mercedes getwittert hatte: Lewis signed...
Gemeint waren, so auf einem kleinen Video zu sehen, mit der Unterschrift aber die Silberpfeil-Kappen von Lewis. Trotzdem war es wie jedes Jahr ein versteckter Hinweis, dass Hamilton bald auch den neuen Vertrag unterzeichnen – wie auch Teamkollege und WM-Leader Valtteri Bottas (30). Geeignet wären die «Heimrennen» in Silverstone am 2. und 9. August.
Rot, Gelb, Weiss – Mercedes vorne
Im ersten Training war Mercedes mit allen gefahrenen Reifen vorne! Ob Weiss (Hart), Gelb (Medium) oder Rot (Weich)! Am Ende lag Hamilton mit 0,006 Sekunden vor Bottas. Und dem Racing Point-Mercedes-Duo Sergio Pérez und Lance Stroll...
Freispruch für Racing Point?
Renault hat ja vor fünf Tagen gegen Racing Point oder eben die Mercedes-Kopie von 2019 mit den für die Franzosen unerlaubten Bremsbelüftungen Protest eingelegt. Wann kommt das FIA-Urteil? Man rechnet mit Wochen... und einem für Racing Point positiven Ergebnis. Man will ja das zukünftige Aston Martin-Team mit Wunschpiloten Sebastian Vettel (33) nicht schon verärgern.
Renault hat eigentlich nur protestiert, weil in Japan 2019 Racing Point erfolgreich gegen die Bremskraftverteilung der Franzosen vorgegangen ist. Renault verlor kurz darauf seine neun WM-Punkte – 6. Ricciardo, 10. Hülkenberg.
Harte Zeiten für Alfa-Sauber
Bei Alfa-Sauber war auch in den ersten 90 Minuten nicht der Bär los: 17. Giovinazzi, 19. Kubica, der für Räikkönen ran durfte und sich einmal drehte. Zum Glück für das Tabellen-Auge blieb Gasly (Alpha Tauri-Honda) mit Motorenprobleme ohne eine einzige Runde Letzter...
Der C39 aus dem Zürcher Oberland scheint wie schon der C38 mit den meisten Strecken seine Probleme zu haben. Die Experten der Fachmagazine geben leider keine optimistischen Prognosen für die Mini-WM mit bisher zehn bestätigten Rennen ab.
Die Hinwiler Mannschaft muss sich 2020 wohl mit Haas-Ferrari (Magnussen und Grosjean) sowie Williams-Mercedes (mit den auch für 2021 bestätigten Russell und Latifi) herumschlagen. Da zählt jeder WM-Punkt.
Binotto gab «Mogelei» zu
Bei Ferrari und Red Bull-Honda geht es auch hier um Schadensbegrenzung im Fernduell mit dem sechsfachen Weltmeister-Team in Serie. Ferrari-Chef Mattia Binotto: «Wir können unsere Leistungen nicht schönreden. Sie passen nicht zum Image unserer Marke. Ab er es nützt jetzt auch nichts, wenn wir jetzt mit vielen Anklagen oder sogar Schuldzuweisungen beginnen!»
Dann gab er sogar zu, dass wegen einiger Technischen Direktiven und Klarstellungen der Motor umgebaut werden musste – oder jetzt eben wieder legal ist. Doch nun fehlen eben die nötigen PS auf die Konkurrenz (wie BLICK berichtete).
Bullen-Kritik an Honda?
Und bei Red Bull-Honda muss jetzt der Schub nach vorne kommen, will man Max Verstappen (22) noch ins Titelrennen schicken, um vielleicht Vettel noch als jüngsten Weltmeister abzulösen. Wenn die Resultate ausbleiben, geraten plötzlich die armen Japaner wieder in den Mittelpunkt der Kritik. Wie es früher mit Renault der Fall war...
Max 2019: Pole und Platz 2
Vor einem Jahr holte hier der fliegende Holländer mit 1:14,572 die Pole-Position. Im Rennen wurde Verstappen Zweiter mit 17,7 Sekunden Rückstand auf Hamilton. Vettel verlor als Dritter im Ferrari bereits 61 Sekunden. Räikkönen schaffte es im Alfa-Sauber auf den 7. Platz – sechs WM-Punkte. Für dieses Resultat würde das Team für Sonntag sofort unterschreiben.
Regenschlacht in der Formel 2! Der frühere Sauber-Junior Callum Ilott (21, Gb) holte sich im strömenden Regen die Pole-Position vor dem Italiener Ghiotto für das fünfte Formel-2-Rennen 2020 in Budapest. Der Gesamtzweite Ilott (fünf Punkte hinter Leader Shwartzman) lag vorne, als die Qualifikation nach drei roten Flaggen endgültig abgebrochen wurde. Der Genfer Delétraz (12.) und Mick Schumacher (5.) waren kurz an der Spitze, fielen dann aber zurück. Für die fünf heissen Fahrer aus der Ferrari Academy liegen am Samstag Spitzenplätze drin: Illott, Schumi, Armstrong (7.), Alesi (10.) und Shwartzman (11.). (Roger Benoit, Budapest)
Regenschlacht in der Formel 2! Der frühere Sauber-Junior Callum Ilott (21, Gb) holte sich im strömenden Regen die Pole-Position vor dem Italiener Ghiotto für das fünfte Formel-2-Rennen 2020 in Budapest. Der Gesamtzweite Ilott (fünf Punkte hinter Leader Shwartzman) lag vorne, als die Qualifikation nach drei roten Flaggen endgültig abgebrochen wurde. Der Genfer Delétraz (12.) und Mick Schumacher (5.) waren kurz an der Spitze, fielen dann aber zurück. Für die fünf heissen Fahrer aus der Ferrari Academy liegen am Samstag Spitzenplätze drin: Illott, Schumi, Armstrong (7.), Alesi (10.) und Shwartzman (11.). (Roger Benoit, Budapest)
