Seit 86 Rennen erstmals keine roten Motoren-Punkte
Auch Ferrari-Kunden Haas und Alfa-Sauber im Elend

Die beiden Ferrari-Kunden Haas und Alfa-Sauber haben es in der roten Krise auch nicht leicht. Sie sind auf einen guten Motor aus Maranello angewiesen. Bisher punktete 2020 nur Giovinazzi – 2. beim WM-Start in Spielberg.
Publiziert: 16.07.2020 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2020 um 17:16 Uhr
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Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (r.) am Donnerstag in Budapest.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Budapest

Natürlich sind die beiden Teams noch zurückhaltend, wenn es um die Leistung im eigenen Heck geht. Da werden nach aussen (noch) vor allem die Abstimmungsprobleme oder Bremssorgen getragen. Haas bezieht übrigens 70 Prozent aller Teile von Ferrari. Sauber dagegen nur das Getriebe und die Aufhängung.

Ferrari sollen fast 50 PS fehlen

Die Fakts sind klar: Ferrari hinkt nach der von der FIA 2019 endlich gestoppten «Mogelei» mit dem PS-Herzen seinen drei Konkurrenten (Mercedes, Honda und Renault) hinterher. Laut Experten sollen auf die 1000-PS-Rivalen aus Maranello fast 50 Pferdestärken fehlen.

Nun, fast zwei Jahre lang lebte Ferrari offenbar davon, dass man mehr Sprit an Bord hatte und deshalb auch mehr als die erlaubten 100 Kilo pro Stunde eingespritzt hat.

Das rächt sich jetzt, wenn man wieder «normal» unterwegs ist. BLICK-Technik-Experte Michael Schmidt: «Wenn Ferrari mit dem Sprit Foul gespielt hat, dann haben sie zwei Jahre in die falsche Richtung entwickelt. Und da kaum noch was geändert werden darf, wird sich die rote Motorenmisere weit in die neue Saison 2021 hinschleppen!»

«Das kann sich selbst Ferrari nicht leisten»

Und der frühere GP-General Bernie Ecclestone (89) zu BLICK: «Wenn Ferrari jetzt plötzlich eine Sekunde oder so schneller wird, dann wissen alle warum. Und das kann sich selbst Ferrari nicht leisten.»

Nun, bis zum katastrophalen GP der Steiermark vor fünf Tagen war 86 Rennen lang immer ein Ferrari-Motor in den WM-Punkten aufgetaucht. Seit Mexiko 2015.

Als später das Werksteam zweimal versagte, retteten Haas-Grosjean (9. in Singapur 2017) und Räikkönen sowie Giovinazzi (4. und 5. in Brasilien 2019) die Ehre für Ferrari.

Muss sogar Stroll-Sohn gehen?

Das grosse Thema bleibt die Vettel-Saga. Geht der auf Saisonende entlassene Vierfach-Weltmeister 2021 tatsächlich zum neuen Aston Martin-Team (jetzt Racing Point-Mercedes), müssten Stroll oder Pérez gehen. Die Gerüchte häufen sich, dass Teambesitzer und Papa Lawrence Stroll vielleicht sogar Sohn Lance (21) für ein Superteam Vettel/Pérez opfert (gestern im BLICK). Pérez und Stroll sprachen an der Medienkonferenz vom Donnerstag nur von ihren «langfristigen Verträgen».

Russell/Latifi bleiben

Bei Mercedes scheint die Entscheidung bereits gefallen: Man will das harmonische Duo Hamilton/Bottas auch in die fünfte Saison mitnehmen. Auf der Strecke bleibt also erneut Silberpfeil-Diamant George Russell (22). Der Brite: «Ich werde auch 2021 mit Latifi für Williams-Mercedes fahren!»

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