Endlich konnte der zehnfache GP-Sieger nach fünf Jahren bei Mercedes richtig loslegen. In der Mittagspause übernahm er den in Barcelona so enttäuschenden C42 von Teamkollege Guanyu Zhou (22).
Plattfuss der Mechaniker
Der Chinese konnte in den vier Morgenstunden als Siebter immerhin 54 Runden drehen – eine mehr als Bottas an drei Barcelona-Testtagen im neuen Auto herumkurven konnte! Und das einzige Problem hatten jetzt am ersten Wüsten-Testtag die Alfa-Sauber-Mechaniker in einem Teambus: Plattfuss!
Chef Vasseur nahms gelassen und freute sich über Bottas: «Klar war Valtteri nach Spanien enttäuscht. Aber er kennt alle Probleme im Rennsport. Also blieb er ruhig, ein echter Profi eben.»
Schlanker Mercedes hat Probleme
Vor allem das Hauptproblem mit dem Unterboden ist jetzt weg. Das sogenannte «Bouncing» (Aufschlagen auf dem Asphalt) sorgte ja bei den meisten Teams für Ärger. Mercedes, jetzt mit dem schlanksten Auto unterwegs, hirnt immer noch an dieser Hausaufgabe.
Während Ferrari seine guten Zeiten mit der «dicken Berta» aus Maranello locker auf den Kurs knallt.
Fleissiger Finne – 66 Runden
Für Bottas ing es am ersten Bahrain-Testtag vor allem darum, viele Runden zu drehen. Er schaffte in den vier Stunden bis in die Abenddämmerung ohne grossen Unterbrüche fast sensationelle 66 Runden auf dem 5,412 km langen Wüsten-Highway.
Valtteri ist also endlich im neuen Cockpit angekommen. Und dabei spielte er mit dem C3-Reifen (Medium) seine grösste Stärke aus – die Schnelligkeit. Während das Überholen und der Nahkampf eher seine Schwächen sind.
Nun, die Alfa-Sauber-Fans können seit dem 10. März sicher etwas aufatmen. Der C42 läuft, ist sicher kein Flop. Vor diesem Urteil fürchten sich die meisten Piloten im Rahmen der Testtage.
Weiche Gegner vor Bottas
Dass Bottas in der letzten hektischen Nachstunde vom dritten auf den siebten Platz zurückfiel, lag vor allem daran, dass Tagessieger Gasly, Albon und Stroll mit dem weichen Gummi noch glänzen wollten.
Während man bei Alpine mit beiden Autos gegen Kühlprobleme kämpfte, konnte Fittipaldi den letzten Platz bei besseren Bedingungen nicht an Zhou abtreten.
Warum fuhr Fittipaldi?
Bei Haas-Ferrari irrt man weiter dem Saisonstart entgegen. Das Auto wurde erst für den Nachmittag fertig und dann sass noch Ersatzpilot Pietro Fittipaldi im Wagen. Da geht es wohl um finanzielle Abmachungen (wie einst bei Kubica und Alfa-Sauber in Barcelona).
Nun, die Stammpiloten Magnussen (29, unterschrieb am Mittwoch um 20 Uhr) und Schumi (22) sind am Freitag im Einsatz. Und der gefeuerte Russe Nikita Mazepin (22) ist jetzt in der EU und Grossbritannien mit einem Einreiseverbot belegt worden.
Testresulate, 1. Tag
(Stand nach 8 Stunden)
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1. Gasly (Alpha Tauri) 1:33,902
2. Sainz (Ferrari) 1;34,359
3. Leclerc (Ferrari) 1:34,531
4. Stroll (Aston Martin) 1:34,736
5. Albon (Williams) 1:35,070
6. Norris (McLaren) 1:35,356 7. Bottas (Alfa-Sauber) 1:35,495
8. Vettel (Aston Martin) 1:35,706
9. Russell (Mercedes) 1:35,941
10. Pérez (Red Bull) 1:35,977
11. Hamilton (Mercedes) 1:36,365
12. Alonso (Alpine) 1:36,745
13. Ocon (Alpine) 1:36,768
14. Zhou (Alfa-Sauber) 1:37,164
15. Fittipaldi (Haas) 1:37,422
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Verstappen (Red Bull), am Freitag
Ricciardo (McLaren), am Freitag
Latifi (Willliams), am Freitag
Tsunoda (Alpha Tauri), am Freitag
Schumi (Haas), am Freitag
Magnussen (Haas), am Freitag