Die Formel 1 macht sich jetzt drei Tage lang auf dem 5,412 km langen Wüsten-Highway von Sakhir für den WM-Start am 20. März am gleichen Ort startklar. Täglich von 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr MEZ. Dabei steht eine sportliche Frage im Mittelpunkt: Können Ferrari und McLaren-Mercedes ihre gute Form von den drei Barcelona-Tagen in die Hitze von Bahrain (rund 30 Grad) übertragen und so den Favoriten von Mercedes und Red Bull-Honda sogar ein Bein stellen?
Seit Mittwochabend ist immerhin klar: Kevin Magnussen (29) kehrt in die Formel 1 zurück. Der Däne, bis 2020 schon vier Jahre bei Haas, ersetzt den gefeuerten Russen Nikita Mazepin. Ansonsten siehts am Ende der ersten Rangliste 2022 weiter sehr düster aus. Haas-Ferrari irrt momentan im Niemandsland herum, Aushängeschild Mick Schumacher (22) wird täglich mit negativen Informationen überrascht.
Russen wollen Geld zurück
Zuerst gab es Probleme mit einem defekten Cargo-Flieger aus England. Jetzt weiss man nicht einmal, ob man am Donnerstag überhaupt mit einem Auto losfahren kann.
Denn die entlassenen Russen (Hauptsponsor Uralkali und Fahrer Mazepin) wollen ihre für 2022 bereits ans US-Team bezahlten Millionen zurück. Mit dem Geld planen sie eine Stiftung für russische Sportler, die international plötzlich nicht mehr aktiv sein dürfen! Dazu sollen auch die Paralympics-Athleten gehören.
Bei Haas redet man davon, dass der finanzielle Engpass gemeistert werden kann. Die Formel 1 ist seit Jahren auch ganz hinten zum Geschäft geworden. Klar, dass Teambesitzer Gene Haas (69) in den letzten Monaten schon mehrmals ein Angebot seines Landsmannes Mike Andretti (59) für eine Übernahme oder Partnerschaft ablehnte! Der schwerreiche Hersteller von Werkzeugmaschinen muss jetzt eben selbst mal tiefer in die Taschen greifen.
Und Andretti? Der will ja 2024 in die Formel 1. Von Alfa-Sauber und eben Haas bekam er einen Korb. Sollte die FIA einem elften Team zustimmen (was einige bezweifeln), dann muss der Weltmeister-Sohn von Mario (Titel 1978 im Lotus) zuerst einmal 200 Millionen Dollar auf den Tisch legen.
Brüderlich geteilte Millionen
Diese Summe würde dann unter den zehn Teams brüderlich aufgeteilt. Weil dann der Kuchen ja unter elf hungrigen und gierigen Mitkonkurrenten aufgeteilt werden müsste.
Das erste Eigentor schoss jetzt die FIA. Auf Druck von einigen Teams (mit Wortführer Red Bull) wurde das Mindestgewicht von 795 auf 798 Kilo angehoben. Ein fauler Kompromiss, denn die Grossen hatten 800 Kilo oder sogar mehr gefordert (BLICK berichtete).
Der Pilot gehört natürlich zum Mindestgewicht und wird einfach mal mit 80 Kilo (was kaum einer wiegt) in die Rechnerei einbezogen.