Sebastian Vettel läuft es in dieser Saison bisher überhaupt nicht. Der vierfache Formel-1-Weltmeister (2010 bis 2013) verpasst die ersten beiden Rennen wegen einer Corona-Erkrankung. Beim GP Australien gibt er sein Comeback. Die Reise nach Melbourne lohnt sich für den Deutschen nicht.
Im ersten Training bleibt sein Auto mit einem Motorschaden stehen. Vettel wechselt das Gefährt, dreht eine Ehrenrunde auf dem Roller – und kassiert 5000 Euro Busse. Beim zweiten Training muss er passen, im dritten fliegt er nach 19 Runden in einer Kurve raus. Im Qualifying fährt er mit 85,1 statt den erlaubten 80 km/h durch die Boxengasse – dafür gibts 600 Euro Strafe. Und das Rennen, das er aus der neunten Reihe in Angriff nimmt, beendet es aber nicht. Er crasht in die Mauer.
«Er hat eine Menge Geld und Titel gewonnen»
Einer, der nach diesem missglückten Auftritt klare Worte findet, ist der frühere Teamchef Giancarlo Minardi. Der 74-Jährige, dessen gleichnamiges Team zwischen 1985 und 2005 in der Formel 1 dabei war und unter anderem damit Schlagzeilen machte, dass Fernando Alonso bei seinem Debüt 2001 in Australien auf Platz 12 fuhr, rät Vettel zum Rücktritt. «Er hatte Pech, dass er zwei Grands Prix wegen Covid verpasst hat. Aber er sollte sich zurückziehen. Er hat eine Menge Geld, er hat Titel gewonnen und wird nie wieder gewinnen», so Minardi gegenüber der italienischen Zeitung «Corriere della Sera».
Eine klare Ansage in Richtung Vettel. Schon sein Manager bei Red Bull, Christian Horner, sagte einst, er werde in der Formel 1 nie mehr glücklich. Ob der Deutsche auch schon solche Gedanken hatte? Immerhin kann es für ihn in nur noch besser werden. Er und sein Team Aston Martin-Mercedes sind die einzigen, die in dieser Saison noch punktelos sind.