Ein Formel-1-Quartett leidet
Vier Verlierer: Keine Punkte, aber viel Schrott!

Zwei Kanadier und zwei Deutsche. Zwei Milliardärs-Söhne (Latifi und Stroll), ein Vierfach-Weltmeister (Vettel) und der Fahrer mit dem grossen Namen (Schumacher): Das sind nach drei Rennen die Verlierer 2022.
Publiziert: 11.04.2022 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2022 um 13:55 Uhr
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Sebastian Vettel steigt in Melbourne aus seinem kaputten Aston Martin.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Melbourne

Dieses Quartett hat nach dem Rekord-Auftritt in Melbourne (419'411 Fans an vier Tagen) noch keine Punkte gesammelt. Im Gegensatz zu Ricciardo (McLaren-Mercedes) und Albon (Williams-Mercedes), die hier – nach zwei Nullern – erstmals in die Top Ten fuhren.

Kaum Fortschritte in Imola

Und was verbindet nun die vier Hoffnungslosen? Sie bauten in diesem Jahr alle schon Unfälle, die schadensmässig in die Millionenhöhe gingen. Viel Schrott, Ärger und Kritik.

Das Crash-Quartett hofft jetzt auf den Europa-Start am 24. April in Imola. Dort soll alles besser werden – aber die Aussichten stehen dazu sind nicht sehr rosig.

Wird Vettel noch glücklich?

Für Corona-Rückkehrer Sebastian Vettel (34, 280 GP) war Melbourne nun wirklich keine Reise mit rund 35'000 Kilometern wert. Bei Ferrari vermisste er am Ende die Nestwärme, jetzt fehlt ihm bei Aston Martin ein konkurrenzfähiges Team.

Alle Hoffnungen ruhen nun auf dem 53-fachen GP-Sieger: «Mir fehlen einfach die nötigen Kilometer im Auto. Dann pushe ich zu hart – und schon kracht es!» In Australien gleich zweimal. Dazu kam ein Motorschaden.

Vettels Bilanz gehört ins Reich der Durchhalteparolen: «Ich habe das Vertrauen, dass wir in Imola stärker zurückkommen!»

Stroll droht GP-Sperre

Auch Vettels Teamkollege Lance Stroll (23, 103 GP) kann den grünen Boliden nicht aus dem Dreck ziehen. Auch er lieferte im Training zwei Unfälle ab – und bekam mit seiner wilden Fahrweise noch einen auf den Deckel. Der Kanadier hat jetzt acht Strafpunkte – noch vier bis zum Sommer und er muss ein Rennen auf die Strafbank.

Der Sohn des nervös werdenden Teambesitzers klagte: «Ich werde zu oft bestraft für Vergehen, die andere auch machen!» Und dann lobte der Fahrer mit immerhin drei Podestplätzen wenigstens die Mechaniker: «Sie sind die wahren Sieger von Australien. Sie haben uns vier kaputte Autos wieder startklar gemacht!»

Latifi träumt weiter

Für Nicholas Latifi (26, 42 GP) ist die Formel 1 trotz den sieben WM-Punkten 2021 eine Nummer zu gross. Aber wenn Papa rund 20 Millionen Dollar im Jahr bezahlt, dann schaut ein hinteres Team wie Williams-Mercedes leider nicht so auf die Fahrer-Qualitäten. Wie in Jeddah war Latifi auch in Melbourne wieder in einen Crash verwickelt.

In Saudi-Arabien und Abu Dhabi 2021 löste er nach seinen Mauerküssen jeweils eine Safety-Car-Phase aus, die Verstappen zweimal ausnutzen konnte: Zum WM-Titel und zum bisher einzigen Sieg 2022.

Lafiti überschätzt seine Qualitäten. «Wenn Albon in die Punkte fahren kann, dann sollte dies auch mir gelingen!»

Schumi: So weit der Name trägt

Der mit vielleicht zu vielen Vorschusslorbeeren gestartete Deutsche Mick Schumacher (23, 24 GP) ist in seiner zweiten Saison längst im Tal der verlorenen Träume angekommen.

Ja, der Weltmeister-Sohn muss bei Haas-Ferrari aufpassen, dass er nicht unter die dänischen Räder von Teamkollege Kevin Magnussen (12:0 Punkte-Vorsprung) gerät. Auch wenn er in Australien als 13. mal vor seinem Partner ins Ziel kam.

Nach dem Millionen-Schrott in Jeddah hatte Schumi am Sonntag zweimal Glück, dass er beim Sainz-Abflug und dann in der Safety-Car-Phase nicht mit Tsunoda kollidierte. «Das hätte zweimal bös enden können!»

Mick Schumacher reitet für einmal Wellen anstatt Curbs
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Rennvorbereitung mal anders:Mick Schumacher reitet für einmal Wellen anstatt Curbs
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