Der Jubel über die erste Pole seit dem 5. Dezember 2021 – die 104. insgesamt – war bei Lewis Hamilton (38) und Rennstall Mercedes riesig. Dementsprechend gross ist die Enttäuschung, dass die gute Ausgangslage am Ende nur zu Rang vier auf dem Hungaroring in Ungarn reichte.
Ex-Teamkollege Rosberg spottet über Start
Schon nach wenigen Metern sind die Siegeschancen Hamiltons begraben, Doppelweltmeister Max Verstappen (25) schnappt sich seinen Widersacher unmittelbar nach dem Start in Kurve eins. «Der Start war jetzt nicht der schlechteste, den ich je hatte, aber er war offensichtlich nicht so gut wie bei Max. Ich hatte etwas durchdrehende Räder und dann war Max innen, hat mich natürlich nach aussen gedrückt und dadurch sind die beiden McLaren auch noch vorbei», erklärt der Brite die Szene.
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Klarere Worte findet Hamiltons ehemaliger Stallgefährte (2013 bis 2016) Nico Rosberg (38). «Da hat Lewis eine der schlechtesten Kurven seines Lebens gehabt», so der deutsche Weltmeister von 2016 und heutige Sky-Experte bei seinem Sender.
Hamilton hadert mit dem Auto
Der Flop-Start erinnert auch an den GP von Ungarn vor acht Jahren. Hamilton blickt zurück: «Auch da wurde ich richtig durchgereicht.» Eine Beinahe-Kollision mit Rosberg liess den Briten damals nach dem Start von der Pole auf Position zehn zurückfallen. Hamilton beendete das Rennen schliesslich auf dem 6. Platz.
Und was war heuer das Problem? Das Auto. «Ich hatte nach dem Start einfach nicht die Pace, um mit den Jungs mitzuhalten. Untersteuern, Übersteuern, die Balance war im ersten Stint ehrlich gesagt ziemlich schrecklich», hadert Hamilton. Hinten raus seien «die Pace und das Auto deutlich fahrbarer» geworden, für einen Podestplatz reichte es bekanntlich dennoch nicht (1,5 Sekunden hinter Bulle Pérez). Für eine schnelle Runde am Samstag hätte es gereicht, «aber niemand weiss den Grund dafür», so Hamilton weiter.
Hat McLaren Mercedes überholt?
Red Bull schlägt Mercedes – einmal mehr. Hamilton: «Wir sind weit davon entfernt, Red Bull im Rennen zu schlagen und jetzt liegen wir auch noch hinter McLaren. Wir haben viel Arbeit vor uns.»
Ob die Ungarn-Pole ein Glücksfall war oder Hamilton in dieser Saison vielleicht doch noch ein Zeichen setzen kann? Am Wochenende vom 28. bis 30. Juli steht der GP von Belgien an, bevor es für die Formel-1-Cracks in die zweiwöchige Sommerpause geht. (mou)