Die jeweils schnellsten Rundenzeiten des Duos in den Rennen gehören stets zu den schwächsten im Feld. In der Qualifikation schieden die beiden Fahrer schon sechsmal nach 18 Minuten gemeinsam aus. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
Auto muss schneller werden
Der C44 ist mit Abstand das langsamste Auto im Zirkus – und die vielen Upgrades bringen Sauber auch kaum weiter. Oder die Entwicklungen der Rivalen sind eben erfolgreicher.
Die einfache Mathematik: Wer sein Auto um 0,1 Sekunden schneller macht, verliert eben 0,1 Sekunden, wenn es dem direkten Gegner gelingt, sein Auto um 0,2 Sekunden pro Runde zu verbessern.
Die Lage im «Mittelfeld»
Kurz: So bleibt Kick-Sauber noch lange das punktelose WM-Schlusslicht! Auch wenn der kritiklose Team-Repräsentant Alunni Bravi (49) den Fans zur aktuellen Situation weiter etwas «vom Ende des Mittelfeldes» vorgaukelt. Die Fakten:
6. Racing Bulls, 28 Punkte
7. Haas-Ferrari, 7 Punkte
8. Alpine, 5 Punkte
9. Williams-Mercedes, 2 Punkte
10. Sauber, 0 Punkte
Harmonie macht nicht schneller
Wie motiviert die beiden Fahrer nach fast drei gemeinsamen Jahren noch sind, können wir nicht beurteilen. Aber eine gewisse Spannung im Team würde die Situation sicher etwas anheizen. Harmonie war noch nie das Lösungswort zwischen Teamkollegen.
So holten in Montreal die beiden seit Jahren verfeindeten Alpine-Piloten Gasly und Ocon mit den Plätzen 9 und 10 weitere drei Punkte für die Franzosen. Und dies nur ein Rennen nach dem internen Monaco-Crash.
Die blaue Haas-Show
Auch Racing Bulls erhöhte das Punktekonto durch Ricciardo (8.). Und hätte Teamkollege Tsunoda sein Auto bei einem spektakulären Ausritt nicht demoliert, hätte auch der Japaner (bereits 19 Zähler) wieder gepunktet.
Mit den Plätzen 11 und 12 schrammte Haas-Ferrari um wenige Zehntelsekunden an den Punkten vorbei. Hülkenberg und Magnussen hatten zu Beginn des Rennens als Einzige auf den blauen Full-Wet-Gummi gesetzt. Und hätte es nicht so früh abgetrocknet, wären die beiden als Helden mit Punkten ausgezeichnet worden.
Sainz crashte mit Bald-Kollege
Auch Williams-Mercedes vergab durch Albon wichtige Punkte. Der Thai wurde nach 52 Runden das Opfer von Carlos Sainz. Dieser drehte sich im Ferrari durch die Gegend und traf den unschuldigen Alex Albon.
Ironie des Schicksals: Der Spanier dürfte diese Woche bei Williams unterschreiben. Offenbar hat Sainz mehr Vertrauen in das Team, das bereits 114 WM-Läufe gewonnen hat. Zuletzt 2012 durch Maldonado in Barcelona.
Sainz-Absage ein Tiefschlag
Auch diese Unterschrift ist für Sauber und vor allem Audi ein weiterer Tiefschlag. Denn ohne Sainz wird die Suche nach einem schnellen Teamkollegen für Nico Hülkenberg (36) verdammt schwierig.
Pierre Gasly (GP-Sieger 2020 in Monza) zeigt Interesse. Felipe Drugovich (der brasilianische Ersatzfahrer bei Aston Martin) und auch Liam Lawson (der neuseeländische Bullen-Ersatzpilot) wäre frei, wenn er keines der vier Cockpits bekommt.