Was die Hinwiler tatsächlich erschrecken muss, war sicher der 8. Startplatz von Alex Albon im Williams-Mercedes. Dass der Thai dann das Auto an 6. Stelle ohne Not rauswarf, kam dem Schweizer Team, das ganz hinten starten musste, entgegen.
Alles lief für Alfa-Sauber
Genau wie der frühe Ausfall von Leclerc im Ferrari, das Feuer im Mercedes-Heck von Russell, der Alpine-Doppel-Crash Gasly/Ocon in der vorletzten Runde – und die umstrittene 5-Sekunden-Strafe für Sainz, der als Vierter im Ferrari über die Ziellinie kreuzte, aber 12. und Letzter wurde. Selbst «Crash-Opfer» Alonso nahm seinen Landsmann in Schutz: «Diese Strafe für Carlos ist zu hart!»
Die langsamsten Rennrunden
Nun, das Alfa-Sauber-Duo Zhou und Bottas, das beim dritten WM-Lauf übrigens die beiden langsamsten Rennrunden drehte (!), hat mit dem C43 sicher kein sehr konkurrenzfähiges Auto.
Warum? Da genügt ein Blick vier Monate zurück. Beim WM-Finale in Abu Dhabi holten sich die Zürcher Oberländer mit Glück und 55:55 Punkten gegen Aston Martin-Mercedes den tollen 6. WM-Platz. Weil Bottas in Imola einmal Fünfter wurde. Dies entschied bei Punktgleichheit.
Aston Martin wilderte bei Rivalen
Und jetzt grüssen die «Grünen» nach nur drei Rennen bereits mit 65 Zählern vom zweiten Platz, die Hinwiler haben dagegen gerade mal 6 Punkte!
Was ist also geschehen? Nun, das Team von Milliardär Lawrence Stroll hat im offenen Transfermarkt die besten Techniker und Ingenieure von Mercedes und Red Bull abgeworben. Das Resultat ist jetzt für alle ein Schock! Und zeigt, woher der Erfolg herkommt.
Einziger Sieg mit BMW
Andreas Seidl (47), der neue CEO bei Sauber, weiss also im Hinblick auf die Partnerschaft mit Audi ab 2026, was zu tun ist. Die momentan zweitkleinste Mannschaft im GP-Zirkus (rund 530 Mitarbeiter) muss intern klar verstärkt werden. Und die Deutschen machen hinter den Kulissen bestimmt schon Druck.
Dass Sauber selbst auf der einsamen Formel-1-Insel ein gutes Auto bauen kann, hat ja schon die Zusammenarbeit mit BMW (2006 bis 2009) bewiesen. Doppelsieg 2008 in Kanada: Kubica vor Heidfeld.
Noch 66 Rennen bis Audi…
Eines ist schon rund 66 Rennen vor dem nächsten grossen GP-Abenteuer der Schweizer klar: An den fleissigen Mechanikern liegt die ständige Berg- und Talfahrt sicher nicht. Die beiden Fahrer sind solide, aber bestimmt keine Kracher. Und Sauber-Partner Audi hat für die zukünftige Piloten-Auswahl sicher schon seine eigenen Ideen in Ingolstadt in der Schublade.
Auto rollte über Zehnders Fuss
Sauber-Sportdirektor Beat Zehnder (57) hält die Truppe zum Glück seit jetzt 550 Rennen zusammen. Sein Jubiläum in Australien wurde offenbar von einem kleinen Boxengassen-Unfall getrübt. Das eigene Auto rollte beim Zurückschieben dem Zürcher über einen Fuss. Zehnder spielte den Zwischenfall herunter – oder ein Indianer kennt keinen Schmerz!