«Ich habe die Übersicht verloren, wie wohl die meisten Leute», gesteht Helmut Marko nach Rennende in Melbourne dem Blick. Die Rennleitung sorgt kurz vor dem Ziel für Chaos mit zwei roten Flaggen in den letzten vier Runden und einer erzwungenen letzten Runde – mit Überholverbot. «Der Sport mit Füssen getreten, weil man beide Male die Crashs mit einer Safety-Car-Phase hätte überbrücken können», schreibt Formel-1-Experte Roger Benoit in seinem Kommentar.
Nach dem zweiten Neustart des Rennens flogen die Fetzen. Ocon und Gasly schossen sich auf guten Punkteplätzen gegenseitig ab, Sainz drückte Landsmann Alonso raus, Stroll rettete sich, während De Vries und Sargeant den Millionenschrott vervollständigten. Das wirbelte das ganze Feld durcheinander. So fest, dass Marko nach dem Rennen fragen musste: «Wievielter ist Pérez eigentlich geworden?» Der Sieger von Saudi-Arabien fuhr in Australien als Fünfter ins Ziel.
Letztes Jahr um diese Zeit sah es anders aus
Sogar Sieger Verstappen hat seine Fragen: «Ich habe in diesem Rennen nicht alles verstanden. Aber am Ende haben wir gewonnen. Nur das zählt!» Für Red Bull ein schöner Sieg: Der 95. Erfolg im 350. GP des Rennstalls. Helmut Marko erinnert sich zurück: Am 1. April 1987 begann die Erfolgsstory von Red Bull, dann kam der Energy-Drink auf den Markt. Am Samstag vor 36 Jahren.
Auch in der WM-Wertung sieht die Bullen-Welt aktuell gut aus, auch weil Leclerc sich nach einem Crash bereits in Runde eins verabschiedete. Verstappen liegt nach seinem 37. Sieg im Duell gegen den Monegassen mit 69:6 Punkten vorne. 2022 verliess Leclerc als Sieger nach drei Rennen Australien mit einem 71:25 Vorsprung gegen Verstappen.