Seit das grosse Geld und die sozialen Medien das heimliche Kommando im GP-Zirkus übernommen haben, wurden auch die Teamchefs unruhig. Ihre Wortwahl hat sich vor dem Respekt der grossen Sponsoren geändert.
Da waren früher die Chefs wie Ken Tyrrell (†77), Colin Chapman (†54), Bernie Ecclestone (92), Frank Williams (†79), Teddy Mayer (†73), Ron Dennis (75), Walter Wolf (83), Luca di Montezemolo (75) oder sogar Peter Sauber (wird im Oktober 80) offener.
Heute sind diese Spezies mit einer klaren Meinung im Fahrerlager fast ausgestorben. Die Ausnahmen: Franz Tost bei Alpha Tauri, Otmar Szafenauer bei Alpine, Günther Steiner bei Haas und Toto Wolff bei Mercedes. Wer klare Fragen stellt, bekommt stets eine verwertbare Antwort.
Wie in Melbourne vom Wiener Toto Wolff (51). Im Fall seines ewigen «Boxen-Schattens» Mick Schumacher (24) stellt Wolff klar: «Wenn einer unserer Fahrer Covid bekommt oder sich verletzt, sitzt Mick im Mercedes! Punkt, Ende der Diskussion!» Schumi junior sass noch nie in einem Mercedes. Wolff: «Wir versuchen so schnell wie möglich, ein altes Auto für ihn bereitzustellen.»
Als Hamilton 2020 wegen Corona ausfiel, holte sich Mercedes für ein Rennen (Bahrain) Russell von Williams, liess die eigenen Reservefahrer (de Vries, Vandoorne) im Stich.
Wolff: «Diesmal würde Mick fahren. Ich schaue für den Kleinen. Ich kann nur sagen, dass seine Eltern in der Erziehung nichts falsch gemacht haben. Und ich behaupte, hätte Michael seinen Sohn in den zwei Haas-Jahren begleitet, hätte sich Steiner nicht getraut, mit Mick so umzugehen!»