Das Formel-1-Fahrerfeld nimmt langsam Formen an. Nur Tsunoda und Ricciardo (Alpha Tauri), Magnussen (Haas), Zhou (Alfa-Sauber) und Sargeant (Williams) müssen hoffen und zittern. Aber wer soll sie im Notfall auch ersetzen?
Auf der Ersatzbank sind die Chancen von Schumi (Mercedes) und Drugovich (Aston Martin) eher gering. Die beiden Formel-2-Meister vor und nach dem Jahrzehnte-Talent Oscar Piastri (2021) müssen sich in Geduld üben. Aber eine GP-Garantie für die Meister der Nachwuchsklasse gibt es nicht.
Talent steht nun im Vordergrund
Im Fall von Schumi ist der Fall nach zwei Haas-Jahren noch etwas delikater. Mercedes-Chef Toto Wolff (51) versucht alles, um den prominenten Namen im Spiel zu halten. Aber wo? Und Pay Driver sind in der Formel 1 jetzt kein Thema mehr. Alle zehn Teams haben – auch dank der Budgetobergrenze – jetzt volle Kassen.
Also steht endlich das Talent im Vordergrund. Und da wird es schon schwierig, wenn man sich den aktuellen Formel-2-Gesamtstand anschaut (siehe Kasten).
2013: Fabio Leimer (Sz)
2014: Jolyon Palmer (Gb)
2015: Stoffel Vandoorne (Be)
2016: Pierre Gasly (Fr)
2017: Charles Leclerc (Mon)
2018: George Russell (Gb)
2019: Nyck de Vries (Ho)
2020: Mick Schumacher (De)
2021: Oscar Piastri (Aus)
2022: Felipe Drugovich (Br)
F2-Stand 2023
1. Pourchaire (Fr, Alfa-Sauber) 168
2. Vesti (Dä, Mercedes) 156
3. Iwasa (Jap, Red Bull) 134
2013: Fabio Leimer (Sz)
2014: Jolyon Palmer (Gb)
2015: Stoffel Vandoorne (Be)
2016: Pierre Gasly (Fr)
2017: Charles Leclerc (Mon)
2018: George Russell (Gb)
2019: Nyck de Vries (Ho)
2020: Mick Schumacher (De)
2021: Oscar Piastri (Aus)
2022: Felipe Drugovich (Br)
F2-Stand 2023
1. Pourchaire (Fr, Alfa-Sauber) 168
2. Vesti (Dä, Mercedes) 156
3. Iwasa (Jap, Red Bull) 134
Der Franzose Théo Pourchaire aus der Sauber Academy wird in zwei Wochen erst 20 Jahre alt. Aber er fährt schon in seiner dritten F2-Saison. Da ist der Titel fast Pflicht. Hinter ihm der Däne Vesti (Mercedes, fährt in Mexiko am GP-Freitag fürs Werksteam) und der Japaner Iwasa (Red Bull, auch bald in einem Freitagseinsatz). Alle drei hoffen, stehen aber auf keiner Wunschliste ganz oben! Der Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko: «Ein Wahnsinn. Eine Formel-2-Saison kostet locker zwei Millionen Euro!»
Von den letzten zehn Meistern haben jetzt nur Gasly, Leclerc, Russell und Piastri einen sicheren GP-Sitz! Der beste Formel-2-Jahrgang war 2018 mit Russell, Norris und Albon auf den drei ersten Positionen! Die beiden Asiaten Tsunoda (2020) und Zhou (2021) schafften es als Dritte der F2-Meisterschaft. Wie einst Nasr (2014) und Sirotkin (2015/16). Auch Vandoorne (2014), Giovinazzi (2016) und Latifi (2019) konnten die Formel 1 als Vizemeister der Formel 2 nie bereichern.
Aargauer träumte von F1
Der Aargauer Fabio Leimer (34) träumte als Champion 2013 dank seines Supermäzens René Gantenbein von einer grossen Karriere. Als das Duo mit zehn Millionen Franken in Hinwil bei Sauber vorsprach, sagte die damalige Führung (so die Aussagen der Familie Leimer), dass man das Angebot verdoppeln müsste, um zu diskutieren.
Nach einigen F1-Trainings und Tests sowie Versuchen in anderen Serien gab der nette Mann auf. Und so hat seit dem GP-Start 1993 eben noch nie ein Schweizer Autorennfahrer in über 550 Rennen für das Team aus dem Zürcher Oberland um WM-Punkte gekämpft! Und wenn Audi 2026 übernimmt, wird sich diese schwarze Serie im GP-Zirkus fortsetzen. Trotzdem ist Audi mit zwei Schweizern sehr zufrieden: mit Niederhauser und Feller in der DTM.