Alfa-Saubers Team-Repräsentant Bravi träumt
«WM-Punkte in noch allen Rennen 2023»

Vorne ist der Titel Express mit Red Bull endgültig abgefahren. Aber hinten tobt wohl bis zur letzten Station am 26. November in Abu Dhabi eine Vierer-WM. Wer gewinnt den Kampf um Platz 7? Eine bessere Klassierung wäre auch mit einem Exploit nicht mehr möglich.
Publiziert: 31.07.2023 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2023 um 17:52 Uhr
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Team-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi (r.) zusammen mit Alfa-Sauber-CEO Andreas Seidl.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Williams-Mercedes und Haas-Ferrari haben mit 11 Punkten noch die Nase vorne. Dahinter Alfa-Sauber (9) und Alpha Tauri (3). Das sind insgesamt 34 Zähler – doch Alpine grüsst vom sechsten WM-Rang mit bereits 57 Zählern.

Klarer Favorit: Fehlanzeige

Wer ist nun Favorit auf diesen 7. Schlussrang? Fahrermässig fällt kein Team weder gross auf, noch muss es sich in diesem Quartett der Hoffnungslosen verstecken. Das bisher beste Ergebnis 2023 erreichten Hülkenberg in Melbourne und Albon in Montreal – beide mit einem starken 7. Platz oder eben sechs Punkten.

Zu viel wird schöngeredet

Beim letztjährigen WM-Sechsten Alfa-Sauber läuft fast nichts zusammen. Zudem ist die Kommunikation nach aussen kaum vorhanden. Da wird von Team-Repräsentant Bravi (48) einfach alles schöngeredet. Die Hinwiler haben ja bei den Rennen als einzige Mannschaft keinen echten Teamchef vor Ort.

Bravi, im Nebenjob Hausjurist, verliert sich am Wochenende in vielen banalen Erklärungen, warum es wieder nicht funktionierte. Nach Spa hat der Italiener wenigstens mal eine Prognose für die letzten zehn Rennen gewagt: «Wir werden jetzt unsere Batterien aufladen und für die zweite Halbzeit bereit sein. Und diese wird noch härter und enger. Wir werden in Zandvoort voll fokussiert und motiviert sein, um in allen Rennen noch zu punkten!»

Über Startplätze gestolpert

Dies wäre dann bestimmt der sichere 7. WM-Platz. Aber in den letzten vier Auftritten gab es viermal nur den 12. Platz als Bestergebnis. Nun, in der Budapest-Qualifikation hatte Alfa-Sauber die grosse Chance auf dem Tablett: 5. und 7. Startplatz. Zhou und Bottas schmissen sie in den ersten Sekunden in die Mülltonne.

Eine Woche später, hier in Belgien, startete man von den Plätzen 13 und 17. Also fast chancenlos. Aber der C43 aus dem Zürcher Oberland hatte plötzlich die richtige Pace, war bereit für Punkte-Taten.

Bottas in der Wiese …

Diesmal stimmten eben die Startpositionen nicht. Und Bottas fehlten im Ziel nur fünf Sekunden auf den Japaner Tsunoda, der im Alpha Tauri-Honda nach Melbourne und Baku wieder einmal einen WM-Punkt holte. Bottas, nicht gerade als guter Starter bekannt: «Ich musste gleich in der ersten Runde aufs Gras, um Tsunoda auszuweichen.»

Und Zhou, bei dem selten alles zusammenpasst, glänzte mit der fünftschnellsten Rundenzeit. Nur Verstappen, Hamilton, Albon und Hülkenberg waren schneller unterwegs als der Chinese. Aber die schnellste Rennrunde eines Piloten sagt leider wenig über die Konstanz.

Entscheidet der Gummi?

Alfa-Sauber hat im Kampf um den 7. WM-Platz sicher eine Chance. Denn Williams-Mercedes (mit einem starken Albon und einem lernfähigen Sargent) und vor allem Haas-Ferrari kämpfen fast jedes Rennen gegen den Reifenverschleiss. Das raubt Hülkenberg und Magnussen oft die Motivation.

Bei Alpha Tauri muss der neue Mann (Ricciardo) mit seiner selbst angepriesenen Erfahrung die nötigen Punkte einfahren. Auch wenn Tsunoda kaum langsamer ist.

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