Elf Runden der Angst in Spa
Wieder mal gab die Formel 1 ein lächerliches Bild ab

Verstappen entschied vor Piastri und Gasly das Sprint-Chaos auf dem Circuit de Spa-Francorchamps für sich. Der just vor dem geplanten Start einsetzende Regen sorgte dafür, dass die Rennleitung die Nerven verlor.
Publiziert: 29.07.2023 um 19:40 Uhr
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Sprintsieger in Belgien: Max Verstappen.
Foto: Formula 1 via Getty Images
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Da gab die Formel 1 nicht zum ersten Mal in der Wetterhölle von Spa ein lächerliches Bild ab. Sobald es zu regnen beginnt, verliert die Rennleitung die Nerven. Dann kommt die nackte Angst zum Vorschein.

Früher haben sich die Piloten kaum um die Wetterbedingungen gekümmert, jetzt verfolgen ihre Teams und die Rennleitung jede Sekunde das Radarbild. Nur kein Risiko eingehen.

Regen just vor dem Start

Als das Sprintrennen um 17.05 Uhr losgehen sollte, hatte es kurz zuvor wieder zu regnen begonnen. Man verschob den Start auf 17.35 Uhr. Am Himmel verzogen sich die dunklen Wolken.

Vier Minuten später rollte das Feld auf dem blauen Regen-Gummi hinter dem Safety-Car los. Vier Runden lang schlichen die Autos um den Kurs, die Fans klatschten trotzdem begeistert. Die Formel 1 rollte wenigstens dahin.

Dann gab die Rennleitung das Rennen frei. Für 20 Autos. Aber nur zehn gingen auf die für elf Runden angesetzte Reise. Die andern zehn fuhren sofort an die Boxen, um den grünen Intermediates-Reifen aufzuziehen.

Geduldiger Verstappen

Nach einer Runde holten dann auch die andern zehn Boliden den grünen Gummi ab – und in Führung lag Piastri im McLaren vor Verstappen. Am Morgen hatte der Holländer in der Qualifikation den Australier um 0,011 Sekunden geschlagen. Diesmal wartete Max geduldig auf seine Chance. Doch schon kam das Safety-Car wieder raus.

Geburtstagskind Alonso (42) crashte beim Versuch, Hülkenberg anzugreifen. Erst in der 6. Runde ging es weiter. Und da schnappte sich Verstappen das Supertalent Piastri auf der langen Geraden nach Eau Rouge locker. Gasly war da im Alpine Dritter – und so blieb es bis ins Ziel.

Lächerliche Hamilton-Strafe

Hinter diesem Trio kämpften Hamilton und Pérez um ihr Leben. Bis zur leichten Karambolage. Der Brite bekam dafür eine lächerliche Fünf-Sekunden-Zeitstrafe und fiel am Ende vom vierten auf den siebten Platz. Pérez musste mit einem kaputten Unterboden aufgeben.

Wenn die Rennleitung schon das Rennen freigibt, dann sollte man bei normalen Zweikämpfen auch etwas vernünftiger handeln. Sonst fährt man lieber – wie 2021 – hier einfach um 18 Uhr drei Runden hinter dem Safety-Car ins Ziel, um halbe Punkte abzuholen und die Fans glücklich zu machen.

Tapfere Alfa-Sauber

Alfa-Sauber rollte beim Sprint-Chaos tapfer mit. Bottas (als 17. gestartet) wurde 13. Zhou (als 19. losgefahren) wurde als 15. abgewunken.

PS. Am Sonntag beim GP von Belgien ab 15 Uhr bleibt es trocken!

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