Fünf Tage nach dem vierten WM-Titel für Max Verstappen (27) steht bei Red Bull-Honda weiter eine Frage im Raum: Was passiert mit Sergio Pérez (34), der mit seinen schwachen Leistungen (nach vier Podestplätzen in den ersten fünf Rennen) den WM-Titel bei den Teams vergeigte.
«Ich bleibe bei Red Bull»
Mit 53 Punkten Rückstand auf McLaren-Mercedes geben sich die Bullen für Katar und Abu Dhabi keinen Illusionen mehr hin. Selbst, wenn Pérez plötzlich aus dem Tiefschlaf erwacht.
Am Montag, dem 9. Dezember (am Tag nach dem WM-Finale), entscheiden die beiden Aktionäre aus Thailand und Österreich über die Zukunft des Mexikaners. Doch der findet alle weltweiten Diskussionen ein Skandal. «Ich fahre zu 100 Prozent nächstes Jahr für Red Bull. Das Team hat alle Informationen. Deshalb haben sie ja auch meinen Vertrag verlängert. Wir arbeiten an einer besseren Zukunft!»
Erinnerungen an Katar 2023
Die Lage bleibt also interessant. Mit Tsunoda und Lawson haben sich bereits zwei Piloten aus dem B-Team (Racing Bulls) öffentlich für den Job beworben. Und selbst Bottas soll jetzt gesagt haben: «Ich würde gut in das Schema als Teamkollege von Verstappen passen.»
Für die punktelosen Bottas und Zhou geht es im vorletzten Rennen für Audi-Sauber nur darum, die Ehre zu retten. Ob der C44 dies im Kurvengeschlängel von Doha zulässt, ist eine andere Frage. Vor einem Jahr hatten Bottas (8.) und Zhou (9.) hier die letzten WM-Punkte eingefahren. Vor 60 Wochen.
«Unsere Diva siegte viermal»
Nach dem Mercedes-Doppelsieg von Las Vegas sagte Sieger Russell: «Wir wissen bis heute noch nicht genau, wann und warum unser Auto ins nötige Reifenfenster fällt, um konkurrenzfähig zu sein. Es ist ein Wahnsinn, dass wir mit unserer Diva schon vier Rennen gewonnen haben. Eines weniger als McLaren, die das beste Auto haben.»
Auch bei Ferrari, 24 Punkte hinter McLaren, zieht man schon Bilanz. Leclerc: «Der grösste Sprung zum letzten Jahr haben wir hinter den Kulissen gemacht. Das Team hört nicht mehr so oft auf die Stimmen von aussen. Zudem wird dank Chef Vasseur viel ruhiger gearbeitet. Jetzt müssen wir uns nur noch mit dem WM-Titel belohnen». Der erste seit 2008 (mit Räikkönen und Massa).
Was ist bei Alpine los?
Im einzigen Training (ohne Zwischenfälle) mischte sich, wie schon in Las Vegas, Pierre Gasly im Alpine sofort in die Spitzengruppe. Sein Teamkollege Ocon beschwert sich seit Wochen, dass Gasly bevorzugt wird, weil er 2025 selbst zu Haas-Ferrari geht. Später fiel Gasly noch zurück – und Ocon war letzter.
Und auch in Katar hat man den neuen Unterboden nur in einer Einzelversion für Gasly mitgebracht. Nur im Regen von Brasilien konnte das französische Team nicht eingreifen: Ocon wurde Zweiter – vor Gasly!
Zhou träumt von Ferrari
Nach 30 Minuten lag Leclerc vor Verstappen, Gasly, Norris, Sainz und Russell in Führung. Pérez schleppte sich auf Rang 18 durch die 60 Minuten. Trotz 25 Runden. Zhou lag vor dem Mexikaner. Der Chinese flirtet weiter mit Ferrari um das dritte Cockpit neben Hamilton und Leclerc. Da müssen wohl, wie bisher in Hinwil, Millionen fliessen.
Für die letzten 25 Minuten konzentrierten sich die meisten Teams mit dem Medium-Reifen auf die Longruns, die Distanzversuche. Doch ab 18.30 Uhr muss der rote Soft-Gummi her: Sprint-Qualifikation (TV live Sky).
6. Bottas – 17. Zhou
Und kurz vor Schluss kam im einzigen Training auch noch der weichste Reifen zum Einsatz. Da wurde die Reihenfolge nochmals richtig durchgewirbelt. Vor allem die beiden Titelkandidaten McLaren und Ferrari wollten es genau wissen.
Dabei konnte Zhou den letzten Platz noch verlassen, war als 17. aber um 0,6 Sekunden langsamer als Bottas (6.). Der Finne ist für 2025 weiter im vertragslosen Zustand. Und muss jetzt richtig Gas geben…