Audi muss jetzt schon Druck machen
Sauber: Die Zeit der Ausreden läuft aus

Im Oktober 2012 in Japan schaffte es mit Kamui Kobayashi (3.) zuletzt ein Sauber-Auto auf das Podest. Das wird sich 2024 kaum ändern. Aber die Fans dürfen einige gute Resultate erwarten und nicht die ewigen Ausreden und Schönredereien.
Publiziert: 27.02.2024 um 17:39 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2024 um 19:26 Uhr
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Valtteri Bottas und ...
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Bahrain

Sauber (seit 1993 dabei) wird bis 2026, wenn Audi einsteigt, bestimmt kein Topteam wie früher mit dem BMW-Motor und dem einzigen Sieg 2008 in Montreal (Robert Kubica vor Nick Heidfeld). Für so einen Exploit fehlt es an der nötigen Manpower. Vor allem auf der Seite der Ingenieure, die jedoch weiter schwer nach Hinwil zu locken sind.

Audi-Kuchen essen andere

Dass Kick-Sauber (oder wie man das Team nennen soll) zum dritten Mal mit Valtteri Bottas (34) und Guanyu Zhou (24) antritt, ist etwas mutlos. Und dass man Ersatzpilot Théo Pourchaire (20) nach vier Jahren und dem Formel-2-Titel 2023 kein Vertrauen schenkt, sagt doch einiges.

Um es deutlicher auszudrücken: Dieses Trio darf dieses Jahr noch am Audi-Kuchen schnuppern, aber essen werden das deutsche Gebäck spätestens 2026 andere Fahrer. Auch Bottas muss das akzeptieren.

«Den Ball flach halten!»

Es gilt in diesem Aufbaujahr für die Fahrer und den Team-Repräsentanten Alunni Bravi (48), endlich mit der Realität zu leben. Nicht dauernd von Punkten und verbesserten Updates zu reden. Wie sagte Ex-Teambesitzer Peter Sauber (80) immer wieder: «Man muss den Ball flach halten!» Die vielen Fans lassen sich mit schönen Worten in den Hausnachrichten nicht mehr an der Nase herumführen, wenn das Auto und die Resultate – wie 2023 – immer schlechter werden.

Bottas: «Zum Glück nicht Letzter»

Nur, um dann gegen das Saisonende von Bottas bei einer offiziellen Medienkonferenz zu hören: «Wir haben seit einem Jahr keine Fortschritte mehr gemacht.» Und die Bilanz des Finnen am Ende: «Zum Glück wurden wir nicht Letzter.» Dafür reichten im Kampf gegen Haas-Ferrari 16:12 Punkte. Bei immerhin 22 WM-Läufen und sechs Sprintrennen.

Am Donnerstag gehts in Bahrain los. Bottas: «Es war ein guter Test, aber es wird wieder eng im Mittelfeld. Sein Teamkollege Zhou, Dritter am letzten Testtag, meint: «Wir müssen uns verbessern.» Vor einem Jahr war der Chinese in der Wüste am zweiten Testtag sogar Schnellster gewesen. So viel zum Wert des dreitägigen Vorgeplänkels.

In Bahrain gepunktet

Resultatmässig lag das Duo beim Bahrain-Auftakt zweimal gut im Rennen. 2022 gab es neun Punkte: 6. Bottas, 10. Zhou. Letztes Jahr gabs vier Punkte für den Finnen (8.). Der Asiate wurde 16. Gestartet waren sie aus den Positionen 12 und 13.

Natürlich will Audi seinen zukünftigen Partner weiter vorne sehen. Die Marke aus Ingolstadt ist bereits mit 25 Prozent an Sauber beteiligt. Bis zum Start sollen es dann 75 Prozent sein. Ja, die Deutschen planen offenbar, sogar das ganze Aktienpaket zu übernehmen.

«Mit 500 Leuten ohne Chance»

Der grosse Mann (noch) im Hintergrund ist Andreas Seidl (48). Der Deutsche muss für Audi die Fäden ziehen, noch Hunderte von Mitarbeitern für das Projekt gewinnen. Wie sagte er einst: «Mit 500 Leuten hast du keine Chance!»

Seidl, einst beim BMW-Abenteuer mit Sauber dabei und von 2019 bis 2022 Teamchef bei McLaren, ist um seine Arbeit nicht zu beneiden. Er steht unter Hochdruck, sollte sich aber trotzdem auch mal zum aktuellen Geschehen äussern.

Bullen-Chefmechaniker zu Audi?

Interessant ist, dass auch der Name Andreas Seidl im Rahmen einer eventuellen Horner-Nachfolge bei Red-Bull-Honda als möglicher Teamchef genannt wird.

Nun, den Chefmechaniker des Weltmeister-Teams soll Seidl schon mal für den Audi-Einstieg unter Vertrag genommen haben!

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