Simona De Silvestro (35) wird immer mehr zum Tausendsassa des Schweizer Sports. Die Rennfahrerin aus Küsnacht ZH hat in ihrer Karriere schon alle möglichen Rennautos bewegt und will zudem als Bobpilotin für Italien an die Olympischen Spiele 2026. Nun kommt für 2024 ein weiterer Job hinzu: De Silvestro arbeitet neu auch beim Fernsehen.
«Ich bin mega happy, dass ich diese Herausforderung annehmen kann», sagt De Silvestro zu Blick. Zehn Jahre nach ihren Testeinsätzen fürs Sauber-Team wechselt sie nun die Seiten und redet am TV-Mikrofon über die Königsklasse.
Zweite SRF-Expertin neben Marc Surer
Die Wahl-Zürcherin mit Westschweizer Wurzeln ist die erste Frau, die beim SRF in der Formel 1 zum Einsatz kommt. Sie bildet nun mit Ex-F1-Pilot Marc Surer (72) das Experten-Duo, das sich an der Seite der Kommentatoren Michael Weinmann (41), Nico Müller (31) und Oliver Sittler (47) abwechselt.
Ihr Debüt gibt De Silvestro beim zweiten Rennen der Saison, am Wochenende vom 8./9. März beim GP von Saudi-Arabien. Es ist ein Einsatz aus dem Studio in Zürich. Wird sie dann einfach drauflosreden? «Ich habe schon noch ein wenig Hausaufgaben zu machen», sagt De Silvestro. «Ich werde vor meinem Einsatz auch noch mit Leuten aus dem Fahrerlager telefonieren, um auch beim Klatsch auf dem neuesten Stand zu sein.» Zu ihren selber auferlegten Hausaufgaben gehört auch das Studium des Reglements. «Ich habe es mir mal ausgedruckt», sagt sie schmunzelnd.
TV-Rolle als Standbein für die Zeit nach der Karriere
De Silvestro, die schon sechs Mal in den USA den 380-km/h-Wahnsinn beim berühmt-berüchtigten Indy 500 mitgefahren ist und so zur schnellsten Schweizerin im Rennwagen wurde, hat sich beim SRF selber angeboten. «In meinem Alter macht man sich Gedanken, was in Zukunft kommen könnte. Da Motorsport nach wie vor meine grosse Leidenschaft ist, habe ich letztes Jahr einfach mal den Kontakt zum SRF gesucht», schildert sie. So durchlief De Silvestro in Leutschenbach den Eignungsprozess – und wurde engagiert. «Ich bin sehr stolz, dass ich diese Aufgabe nun machen und mein Insiderwissen mit den Zuschauern teilen darf. Ich hoffe, dass ich langfristig dabei bleiben kann.»
Als Rücktritt von der Aktivkarriere will De Silvestro ihre neue Fernsehaufgabe nicht verstanden haben. Neben ihrem Bob-Projekt soll es auch auf Asphalt weitergehen, zumindest wie in den letzten Jahren mit einzelnen Einsätzen in den USA und in Australien. Spruchreif ist ihr Rennkalender noch nicht – deshalb ist auch noch nicht klar, wann sie nach ihrem SRF-Debüt das nächste Mal am Mikrofon sitzt.