An den Rennstrecken herrschte in Bahrain und Saudi-Arabien zweimal tiefe Nacht – vor allem in der Qualifikation und dann auch bei den Boxenstopps. Weil die Radmuttern klemmten. Zudem sollen von den über 20 Mitgliedern der Boxenmannschaft im Winter neun ausgetauscht worden sein.
Schönrederei geht weiter
Auch wenn Team-Repräsentant Alunni Bravi («Wir kennen unsere Probleme») vor dem dritten WM-Lauf wieder mal in Optimismus verfällt (woher nimmt er nur seine Schönrederei?) und sogar von WM-Punkten spricht, zieht in Hinwil der neue CEO vom Audi-Projekt, Andreas Seidl (47), die Zügel an. Mit einem genauen Plan und Blick auf das aktuelle Geschehen. Klare Worte würden oft helfen!
Topteams und die Brosamen
Es kann Seidl und Audi – 46 Rennen vor dem Einstieg 2026 – wahrlich nicht egal sein, wie sich der zukünftige Partner mit dem Ferrari-Motor durch die vorletzte Saison schlägt. Vor allem die beiden Fahrer stehen weiter unter Beobachtung – auch wenn für Bottas und Zhou das Wort Audi-Cockpit keine Bedeutung mehr haben wird.
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Es gilt jetzt, sich einfach vernünftig und anständig über die Zeit zu retten. WM-Punkte bleiben auch 2024 ein Geschenk, das dem hinteren Quintett vor allem von den fünf Topteams offeriert wird. Durch technische Ausfälle oder Crashs (wie Stroll in Jeddah).
2023 zwei Zhou-Punkte
Die Kick-Sauber-Fans müssen sich also in Geduld üben und sich auf weitere harte Monate einstellen. Eine bessere Prognose kann Blick leider nicht stellen. Oder wie sagte kürzlich ein treuer Beobachter: «Die Hoffnung stirbt zuletzt!»
Und Seidl weiss genau, was ihn erwartet. Der Deutsche ist nicht nach Australien geflogen – die Hausaufgaben sind wichtiger. Vor einem Jahr gabs für Alfa-Sauber hier sogar zwei WM-Punkte: 9. Zhou. Bottas wurde Elfter.
2011 beide Sauber disqualifiziert
Den Melbourne-Tiefpunkt erlebten die Hinwiler 2011, als Sergio Pérez (7. in seinem ersten GP) und Kobayashi (8.) zusammen zehn WM-Punkte verloren. Beide Sauber wurden disqualifiziert, weil die Heckflügel um einen Millimeter zu stark gebogen waren!
Im ersten Training ab Freitag 2.30 Uhr MEZ gilt es vor allem, den C44 endlich mal für schnelle Runden vorzubereiten. Denn in der Qualifikation am Samstag ab 6 Uhr MEZ (live auf SRF2) haben Bottas, Zhou, Gasly, Ocon und Sargeant nur ein Ziel: nicht zum dritten Mal 2024 zusammen in den ersten 18 Minuten rauszufliegen!
Ein langer Weg für Verstappen
Für Seriensieger Max Verstappen (26) geht es dann im Red-Bull-Honda auf dem 5,278 km langen Kurs um die 35. Poleposition. Da liegt der Holländer noch an fünfter Stelle hinter Hamilton (104), Schumi (68), Senna (65) und Vettel (57).
Letztes Jahr hat Verstappen hier erstmals gewonnen. Vor den beiden «Senioren» Hamilton (39, Mercedes) und Alonso (42, Aston Martin).