Darum gehts
- Romain Grosjean überlebte schweren Formel-1-Unfall in Bahrain 2020
- Grosjean entkam Flammenmeer nach 27 Sekunden mit verbrannten Händen
- Der Franzose mit Schweizer Pass hat jetzt einen neuen Job
Nicht nur die Sportwelt sprach am 29. November 2020 vom Wunder von Bahrain. In allen TV-Nachrichten wurden die Bilder gezeigt. Der Franzose Romain Grosjean (38) war 15 Sekunden nach dem Start mit 192 km/h in die Leitplanken gekracht. Ein Befestigungspfosten riss den Haas in zwei Teile. Kurz darauf flog hinten noch der Motor weg.
Angst dauerte 27 Sekunden
Flammen schossen in den Abendhimmel. Schreie an den Boxen. Die Zuschauer waren wie elektrisiert, die Angst schwebte in allen Köpfen mit. Denn jeder wusste: In diesem Inferno sass ein Pilot, der um sein Leben kämpfte.
«Zum Glück wurde ich nicht bewusstlos», sagte Grosjean, dessen linker Fuss zwischen den Pedalen eingeklemmt war. Doch die Schutzengel leisteten Schwerarbeit. Und nach 27 Sekunden tauchte der Pilot aus dem Flammenmeer auf und stolperte über die zerfetzten Leitplanken in Richtung der Helfer.
Verbrannte Hände
Applaus an den Boxen und Erleichterung bei seinen GP-Kollegen, die langsam Richtung Boxen gerollt waren. Und auf den Grossleinwänden das Drama verfolgten.
Grosjean wurde mit einem verstauchten Knöchel und verbrannten Händen in die Ambulanz getragen. Er versuchte, tapfer zu winken, dankte noch im Spitalbett all seinen Helfern und meldete sich bei der Familie.
Berührung mit 241 km/h
Was war geschehen? Der 179-fache GP-Starter Grosjean war mit 241 km/h unterwegs, als er mit seinem rechten Hinterrad den linken Vorderreifen von Kvyat im Toro Rosso traf – und sofort nach rechts in die Stahlplanken abbog.
Beim ersten Aufprall zeigten die Beschleunigungssensoren eine Verzögerung von 66,8 g für den Piloten. Werte, die kaum ein Mensch aushalten kann. «Irgendjemand da oben wollte, dass ich noch nicht für den letzten Schritt bereit war», sagte später der Franzose mit Schweizer Pass fast philosophisch.
Grosjean jetzt Indy-Ersatzpilot
Grosjean hat inzwischen sein Indycar-Cockpit verloren. Er wird bei Neueinsteiger Prema, das jahrelang die Formel-3- und Formel-2-Szene beherrschte, Ersatzpilot.
Prema war letztes Jahr das Formel-2-Team der beiden Supertalente Kimi Antonelli (jetzt schon 30 Punkte bei Mercedes) und Bearman (fünf Zähler mit Haas). Nur noch fünf Fahrer reisten ohne Punkte nach Bahrain: Gasly, Doohan (Alpine), Alonso (Aston Martin), Lawson (Racing Bulls) und Bortoleto (Sauber).