Nachtshow in Bahrain ohne Gähn-Gefahr
Ferrari schon unter Druck – wann schlägt Audi Alarm?

Nach drei Grands Prix und einem Sprintrennen liegt Ferrari in der Konstrukteurs-Wertung nur an vierter Stelle – 76 Punkte hinter Titelverteidiger McLaren. Auch beim Sauber-Team ist die Stimmung vor dem Bahrain-GP im Keller.
Publiziert: 09.04.2025 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2025 um 09:12 Uhr
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Lewis Hamilton (l.) und Charles Leclerc: Dem Ferrari-Duo ist der Saisonstart alles andere als geglückt.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Die Formel 1 ist ihren Fans nach dem müden Gähn-Konzert in Suzuka noch ein tolles Rennen 2025 schuldig. Und Bahrain bittet am Sonntag ab 17 Uhr MEZ (live bei Blick und auf SRFzwei) um Verzeihung. Wenn Ferrari, Alpine oder Sauber endlich erwachen.

Vor einem Jahr liess es Weltmeister Max Verstappen auf dem Wüsten-Highway in Sakhir krachen. Es war damals der Saisonstart – und der Red Bull-Honda (noch) hoch überlegen. Jetzt ist der Holländer als jagender WM-Zweiter (1 Punkt hinter Norris, 12 vor Piastri) im Sandwich des Papaya-Duos.

Piastri: «Schnell genug, um Verstappen abzufangen»

Und genau diese zwei McLaren-Mercedes von Lando Norris (2.) und Oscar Piastri (3.) waren in Japan für die fehlende Spannung mitverantwortlich. Beide fuhren mutlos hinter Verstappen her. Dabei hätte man mit einer anderen Strategie die Reihenfolge sicher durcheinanderwirbeln können. Doch beide kamen hintereinander zum einzigen Boxenhalt und wechselten den Gummi.

Bei Red Bull war man froh, dass sich der Team-Weltmeister erneut nicht zu einer Stallorder hinreissen liess. Man scheut diese – wie 2024 – der Teufel das Weihwasser. Dabei versuchte Piastri seine Boxencrew heiss zu machen: «Ich glaube, ich bin schnell genug, um Verstappen abzufangen!»

Die Angst vor einer Stallorder

Doch der Boxenfunk blieb einmal mehr stumm. Piastri: «Ich hatte auch nicht mit einer Reaktion gerechnet!» Wann hört beim Konstrukteurs-Champion 2024 (nur 14 Punkte vor Ferrari) endlich die Angst auf, einen der beiden Stars zu vergraulen?

Bei Ferrari (jetzt bereits 76 Punkte hinter McLaren) brennt langsam der Baum. Chef Frédéric Vasseur: «Wir können mit dem Verlauf der Saison nicht zufrieden sein. Wir müssen unbedingt ein oder zwei Zehntel finden. Sie machen im Verfolgerfeld einige Positionen aus.» Hellen sich in Bahrain die Mienen von Charles Leclerc und vor allem von Lewis Hamilton wieder auf?

Saubers Problem: das Auto

Immerhin haben sie nach drei Grands Prix angeschrieben. Doch von einem WM-Titel dürfen die Roten nicht träumen. Und bei Alpine will man endlich die Null loswerden, wie den überforderten Jack Doohan. Wann setzt man endlich Franco Colapinto ins Auto?

Bei Sauber haben die nassen Bedingungen von Melbourne Nico Hülkenberg auf sechs Punkte gespült. Der Rest ist Schweigen. Der Deutsche spricht von «Langeweile», weil kaum etwas vorwärtsgeht. Und da Sauber jetzt zu 100 Prozent Audi gehört, muss man sich langsam fragen: Wann reagiert der Autokonzern? Will man wirklich mit einem Auto von James Key 2026 ins kalte Wasser springen? Beim schnellen Gabriel Bortoleto (wie sein Manager Fernando Alonso noch ohne Punkte) frisst sich hoffentlich nicht bald der Frust ins Cockpit.

Sechs Stars machen Pause

Gleich sechs Stammpiloten müssen am Freitag ab 13.30 Uhr MEZ für die ersten 60 Minuten auf die Ersatzbank. Bei Red Bull darf der Japaner Ayumu Iwasa für Verstappen ran. Bei Mercedes gönnt man George Russell auf der Testwiese von Ende Februar eine Pause – der Däne Fred Vesti sitzt im Cockpit. Im Ferrari nimmt der Schwede Dino Beganovic anstelle von Leclerc Platz.

Bei Aston Martin kommt einmal mehr der Brasilianer Felipe Drugovich zum Einsatz – für Alonso. Bei Haas schaut Oliver Bearman zu – der Japaner Ryo Hirakawa (in Suzuka noch im Alpine) kommt zum Handkuss. Bei Williams macht Carlos Sainz eine kurze Pause – für den britischen Formel-3-Champion Luke Browning.

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