Die Formel-1-Piloten um Max Verstappen und Lewis Hamilton steckten in Jeddah stundenlang die Köpfe zusammen – und diskutierten einen Boykott. Nach einer mehrstündigen Krisensitzung verliessen die Stars die Rennstrecke am Samstagmorgen um kurz vor drei Uhr praktisch wortlos. Der Entschluss der Formel-1-Führung, der Teams und des Veranstalters, trotz der nahen Explosion an der Austragung des Grossen Preises von Saudi-Arabien (Sonntag, 19.00 Uhr MESZ/Sky) festzuhalten, bleibt unverändert stehen.
«Auf nach München, wenn wir pünktlich sind, sollte es noch klappen mit FP3», schreibt Sky-Experte Ralf Schumacher (46) auf Instagram. Die TV-Crew des Sportsenders hat sich nach dem Anschlag nahe der Formel-1-Strecke dazu entschieden, ihre Zelte abzubrechen und nach Deutschland zurückzukehren. Wie die «Bild» schreibt, stellte der Sender jedem seiner Mitarbeiter die freie Wahl, ob er bleiben möchte oder abreisen will. Die Rennen werden dementsprechend wie bereits während der Corona-Pandemie von Deutschland aus kommentiert.
«Auf nach München, wenn wir pünktlich sind, sollte es noch klappen mit FP3», schreibt Sky-Experte Ralf Schumacher (46) auf Instagram. Die TV-Crew des Sportsenders hat sich nach dem Anschlag nahe der Formel-1-Strecke dazu entschieden, ihre Zelte abzubrechen und nach Deutschland zurückzukehren. Wie die «Bild» schreibt, stellte der Sender jedem seiner Mitarbeiter die freie Wahl, ob er bleiben möchte oder abreisen will. Die Rennen werden dementsprechend wie bereits während der Corona-Pandemie von Deutschland aus kommentiert.
«Bereit und total fokussiert für das morgige Qualifying», twitterte Red-Bull-Pilot Sergio Perez nach Ende des Meetings der Piloten, die als Gruppe offenbar nicht geschlossen hinter dem Beschluss der Spitze stehen. Die Topstars blieben auch in den sozialen Medien stumm. Das dritte freie Training ist am Samstag für 15.00 Uhr MEZ (Sky) angesetzt, zuvor ist routinemässig um 12.30 Uhr eine Pressekonferenz mit ausgewählten Teamchefs anberaumt. Dort wird der Start auch offiziell bestätigt.
«Die Behörden haben bestätigt, dass die Veranstaltung wie geplant fortgesetzt werden kann», hatte die Formel 1 am Freitagabend zunächst mitgeteilt. Anschliessend empfingen Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali, FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem und die lokalen Behörden die Fahrer und Teamchefs.
«Wir haben die volle Zusicherung erhalten, dass für das Land die Sicherheit an erster Stelle steht», erklärte Domenicali nach diesem Treffen. Die saudischen Verantwortlichen hätten «alle notwendigen Systeme eingerichtet, um diesen Bereich, die Stadt und die Orte, an denen wir fahren, zu schützen. Wir sind also zuversichtlich. Aus diesem Grund werden wir die Veranstaltung fortsetzen.»
«Huthis zielen nicht auf Zivilisten oder Rennstrecke»
Jemenitische Huthi-Rebellen hatten am Freitagnachmittag in der Nähe der Rennstrecke in Jeddah eine Ölraffinerie angegriffen und damit die Sorgen um die Sicherheit beim Grossen Preis von Saudi-Arabien vergrössert. Während des ersten freien Trainings auf dem Jeddah Corniche Circuit war nach einer Explosion plötzlich eine grosse Rauchwolke zu sehen, es roch nach verbranntem Öl.
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Das zweite freie Training wurde mit einer Viertelstunde Verspätung gestartet, nach der Einheit wurden sämtliche Medientermine der Fahrer abgesagt.
Automobil-Weltverbandschef Ben Sulayem versuchte zu beschwichtigen: «Worauf zielen die Huthis? Auf die wirtschaftliche Infrastruktur, nicht auf Zivilisten und nicht auf die Rennstrecke.» Man habe «die Fakten geprüft und auf hoher Ebene die Zusicherung, dass dieser Ort sicher ist. Die Sicherheit ist gewährleistet, also lasst uns Rennen fahren», fügte der 60-Jährige hinzu.
Und eben, die Millionen. Wo die Geldkoffer weit offen stehen, fährt momentan die Formel 1, schrieb Blick schon am Freitag. Da nimmt man offenbar auch ein gewisses Risiko in Kauf.
Domenicali dementierte wenig später das Gerücht, dass einige Fahrer nicht weitermachen wollten. «Sie werden auf der Strecke sein, Sie werden sehen», versicherte der Italiener. (AFP/sme)