Schon nach 2 Jahren gibts den Pass
Nati-Gegner Belarus ist Weltmeister im Einbürgern

Die Schweiz bekommt es am Sonntag gegen den Lukaschenko-Staat gleich mit drei Nationalspielern frisch ab Presse zu tun.
Publiziert: 30.05.2021 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2021 um 13:18 Uhr
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Shane Prince (rechts, gegen Grossbritannien) hat den weissrussischen Pass nach zwei Jahren bei Dinamo Minsk erhalten.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Wer erinnert sich noch an Shane Prince? 2018 kam der US-Stürmer nach Davos und machte sich nach 16 Spielen mit nur 6 Punkten trotz Zweijahresvertrag wieder aus dem Staub. Er wolle es noch einmal in der NHL versuchen. Weniger später unterschrieb er dann auch einen neuen Vertrag. Es ging aber in die andere Richtung, in die KHL zu Nowosibirsk.

Inzwischen spielt er aber seit zwei Jahren bei Dinamo Minsk in der KHL. Und hat bereits den belarussischen Pass und kann an der WM für Belarus stürmen.

Der 28-Jährige ist kein Einzelfall. Das Land von Despot Alexander Lukaschenko ist im Eishockey Weltmeister im Einbürgern.

Fünf Nordamerikaner im Team

Rechtzeitig zur WM, die ursprünglich zur Hälfte in Minsk hätte stattfinden sollen, ehe sie dem Lukaschenko-Staat auf politischen Druck hin entzogen wurde, bekamen neben Prince auch Goalie Danny Taylor (35) und Stürmer Fancis Paré (33), die aus Kanada stammen, den Belarus-Pass. Auch sie spielten nur zwei Jahre bei Minsk. Wie Prince (zu Jekaterinburg) verlässt auch Paré (zu Omsk) Dinamo bereits wieder.

Schon vor Jahren profitierten bereits Verteidiger Nick Bailen (31, USA) und Stürmer Geoff Platt (35, Ka) von der lockeren Einbürgerungspraxis und den IIHF-Reglementen. Denn wer noch an keinem offiziellen IIHF-Turnier teilgenommen hat, kann den Nationenwechsel nach zwei Saisons und 16 Monaten am Stück im Land vornehmen. Ansonsten sind es vier Jahre.

Normalerweise ist eine Einbürgerung in Belarus erst nach sieben Jahren möglich. Doch es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel für Leute, die einen Beitrag zur Entwicklung von Belarus geleistet haben. Da kommt dem belarussischen Eishockeyverband die Nähe zum Lukaschenko-Regime offenbar zupass.

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