Nach je drei Siegen in der Gruppenphase wird die Goalie-Frage im Vorfeld des Viertelfinal-Duells gegen Deutschland aufgeworfen. Nati-Trainer Patrick Fischer entscheidet sich für Robert Mayer. Und dafür, den statistisch besten Goalie dieses WM-Turniers, Leonardo Genoni, fürs finale Wochenende zu planen? «Die Idee war, dass wir den Goalie spielen, bei dem wir das Gefühl haben, er ist der beste Goalie für dieses Spiel. Wir haben zwei Top-Torhüter hier, die sehr gut spielten», begründet Nati-Trainer Patrick Fischer seine Torhüter-Wahl.
Dann der Schreckmoment in der 7. Minute: Nach einem harmlosen Schuss rutscht dem Genfer Meisterkeeper der Puck unter dem Arm hindurch. Die Nachwirkungen sind fatal. Das Team fortan fast wie gelähmt. «Das erste Gegentor hat definitiv nicht geholfen, es brachte Verunsicherung rein. Es tut mir auch leid für Robert. Er hat eine sensationelle Saison gehabt und hier gut gespielt. Es war ein schwieriger Entscheid für uns, wen wir ins Tor stellen», sagt Fischer.
«Eine grosse Enttäuschung»
Wie bitter muss dieser Augenblick für Mayer selbst gewesen sein. Der 33-Jährige stellt sich nach dem Out den Fragen. «Die Deutschen machten es uns schwer heute. Das ist alles, was ich dazu sagen kann.» Und zum unglücklichen Gegentor? «Das ist ein Fehler von mir, das wars. Wir geraten in Rückstand, das ist bitter für die Mannschaft. Der Fehler ist nicht matchentscheidend, hat aber sicher dazu beigetragen, dass wir verloren haben. Das ist bitter für uns, wir haben uns sehr viel vorgenommen.» Dann sucht Mayer nach weiteren Worten. «Ich weiss nicht, was ich sagen soll in diesem Moment. Es ist einfach eine grosse Enttäuschung.»
Dieser Gegentreffer bleibt hängen. Doch seine Mitspieler streichen andere Gründe für diese 1:3-Niederlage heraus. Tanner Richard, Meister-Kollege bei Servette, erwähnt die Fehler, die auf diesem Niveau sofort bestraft werden, die Ladehemmung, die fehlende Zeit im Slot. Er betont aber, dass die Vorbereitung gut war: «Wir waren selbstbewusst, nicht arrogant.» Eingestehen muss Richard dann doch: «Die Niederlage tut weh. Aber wenn wir ehrlich sind, haben sie es mehr verdient als wir, in diesem Turnier weiterzukommen.»
Klare Worte wählt auch Nino Niederreiter: «Es ist kein Viertelfinal-Trauma. Es ist einfach inakzeptabel, was wir gezeigt haben.» Die ungeduldige Rumrennerei habe Kraft gekostet. Die fehlt der Schweiz am Ende.