Hallo Zusammen!
Am Dienstagabend hatte ich die Ehre, das Trikot mit dem «C» für Captain zu tragen, weil Nino Niederreiter geschont wurde. Normalerweise trage ich das Trikot mit dem «A» für Assistenzcaptain. Aber es ist schon eine grosse Ehre, dass ich diese Rolle auf diesem Niveau und mit diesen Teamkollegen in der Garderobe übernehmen darf.
Da ich in den letzten beiden Freundschaftsspielen schon Captain war, hatte ich erwartet, dass ich auch bei diesem Turnier eine wichtige Funktion im Team haben würde. Eigentlich mag ich die Rolle des Assistenzcaptains. So stehe ich zwar nicht an vorderster Front, habe aber trotzdem ein gewichtiges Wort mitzureden. Mit der gerade erlebten Saison und allem, was in Biel passiert ist, muss ich zugeben, dass es mich nicht stört, nicht Captain zu sein.
Wertvolle Vorbilder
Es erfüllt mich schon mit Stolz in der Schweizer Nationalmannschaft zu spielen. Aber eine Führungsrolle übernehmen zu dürfen, wie in diesem Jahr, macht es noch spezieller. Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit erhalte, meine Stimme zu erheben und meine Erfahrung einzubringen. Für einen Spieler ist das sehr wertvoll. Es bedeutet, der Trainerstab findet, dass du einen guten Job machst und man sich auf dich verlassen kann. So empfinde ich es jedenfalls.
In meiner Karriere habe ich oft Verantwortung getragen. Aber ich hatte auch Vorbilder. Und Vorbilder können nur Spieler sein, mit denen du in deiner Karriere zusammengespielt hast. Für mich waren es vor allem Mathieu Tschantré in Biel und Simon Moser in Bern. Ich durfte miterleben, wie sie sich in der Garderobe verhalten haben. Das ist für deine Entwicklung als Spieler sehr wertvoll.
Viel Verantwortung als Captain
Was macht ein Captain oder ein Assistenzcaptain konkret? Unsere Aufgabe ist es, gewisse interne Entscheidungen zu treffen. Wir sind aber vor allem das Bindeglied zwischen der Mannschaft und dem Staff. Wir geben wichtige Inputs zur Intensität des Trainings: Braucht die Mannschaft eine Pause oder kann es aufs Eis gehen? Das ist unsere wichtigste Aufgabe.
In der Schweizer Nationalmannschaft ist das vielleicht nicht so entscheidend wie im Verein. In der Nati weiss jeder genau, was er braucht. Als (Assistenz-)Captain kann ich aber auch mal ein Wort sagen, wenn ich das Gefühl habe, dass es nötig ist. Es ist eine Ehre, aber auch eine grosse Verantwortung, die ich gerne übernehme.
Der frühere NHL-Spieler und jetzige Biel-Captain Gaëtan Haas (31) ist für Blick aus Riga in unregelmässigen Abständen als Kolumnist tätig. Der Seeländer bestreitet nach 2016, 2017, 2018 und 2019 seine insgesamt fünfte WM.
