Hallo zusammen!
Diese WM ist etwas ganz Besonderes und ist mir persönlich sehr wichtig. Warum? Weil sie mir die Möglichkeit gibt, nach unserer Niederlage im siebten Finalspiel mit Biel gegen Servette weiterzugehen. Und ich sage bewusst «weitergehen» und nicht «vergessen». Denn was geschehen ist, kann ich nie vergessen!
Aber der Anruf von Nationaltrainer Patrick Fischer hat mir sehr gutgetan. Ich wusste danach, dass meine Saison nicht mit diesem verlorenen Spiel in Genf enden würde, dass darauf noch etwas folgen wird. Ich schlief, als er das erste Mal versuchte, mich zu erreichen. Als ich seinen Anruf in Abwesenheit sah, rief ich sofort zurück und sagte ihm, dass ich komme. Das war ein oder zwei Tage nach dem siebten Finalspiel.
Körperlich fühle ich mich gut, auch wenn ich zwangsläufig etwas müde bin. Die grösste Herausforderung ist die mentale Komponente. Mit den Jungs aus Biel war ich noch kurz auf Mannschaftsreise in Barcelona, bevor ich in die Nati eingerückt bin. Es ging alles sehr schnell, da ich ja insgesamt nach dem Playoff-Ende nur vier Tage Zeit hatte. Aber in gewisser Weise ist es einfacher, wenn man schön im Rhythmus bleibt und sich nicht wieder herantasten muss.
Wenn ich sage, dass es mir körperlich gut geht, dann war das ganz zu Beginn noch nicht so. Als ich zur Nati stiess, wurde ich krank. Ich nehme an, dass dies mit all den Emotionen der letzten Wochen zusammenhing, als dann der ganze Druck abfiel. Aber ich konnte dann trotzdem zwei Vorbereitungsspiele bestreiten, was vor einer WM immer wichtig ist.
Ich bin froh, dass ich hier bin und kann es kaum erwarten, dass es am Samstag gegen Slowenien endlich losgeht.
Ich wünsche euch einen guten Start in die WM und freue mich schon darauf, euch mehr zu erzählen.
Der frühere NHL-Spieler und jetzige Biel-Captain Gaëtan Haas (31) ist für Blick aus Riga in unregelmässigen Abständen als Kolumnist tätig. Der Seeländer bestreitet seine insgesamt fünfte WM.
