Es ist ein Bild mit Seltenheitswert: Nach 31 Minuten, vier Gegentoren und einer Fangquote von 66,7 Prozent wird Leonardo Genoni beim 0:7 gegen Schweden ausgewechselt. Ausgerechnet der sechsfache Meister-Keeper schwächelt. Die Laune lässt sich Genoni trotzdem nicht verderben.
«Es geht mir sehr gut», sagt er am Tag danach. «Auch wenn ich gerade etwas zerknittert dreinschaue.» Das Spiel habe er schnell abgehakt. «Es fehlten die Paraden. Ich konnte dem Team keine Sicherheit geben, habe zu viele einfache Tore kassiert. Eine solche Leistung reicht auch national nicht. Es war einfach nicht gut.»
Über den ersten Gegentreffer habe man im Vorfeld noch explizit gesprochen. «International führen oft Ablenker zu Toren. Ich wollte geduldiger und vorausschauender agieren. Und liess mich trotzdem erwischen. Das 0:2 habe ich so noch nie erlebt», sagt der 33-Jährige, nachdem er ins Leere griff. «Ich hätte dicht halten müssen, damit wir gegen Schweden eine Chance haben. Es war eine schlechte Leistung. Doch ich lasse mich deswegen nicht verunsichern.»
Einsatz gegen Slowakei offen
Wann Genoni zuletzt ein solches Spiel erlebt hat? Er grübelt lange nach, erinnert sich an eine 0:5-Klatsche gegen Russland an der WM in Minsk 2014, spielte damals aber zu Ende. «Es ist ein gutes Zeichen, wenn man lange überlegen muss», sagt der Goalie, der noch nicht weiss, ob er gegen die Slowakei spielen wird. «Ich freue mich auf das, was noch kommt.»
Wenn einer weiss, wie man auf Rückschläge reagiert, dann Genoni. 2017 floppte er im Playoff-Final. Und stemmte am Ende den Pokal.