Die Rückkehr von Roman Josi (33) war nach dem 5:2-Sieg gegen Norwegen zwangsläufig auch ein grosses Thema in der Mixed Zone. «Er ist wirklich gut, der Roman Josi», lachte etwa Romain Loeffel (33). Der Neuenburger musste mit Jonas Siegenthaler, dem anderen Schweizer NHL-Spieler vorliebnehmen. Denn die Ehre, mit Superstar Josi ein Verteidigerpaar zu bilden, kam einem anderen zuteil.
Es war Andrea Glauser (28), der Verteidiger des Lausanne HC, der sich beim ersten Nati-Spiel rechts neben Josi wiederfand. «Als Patrick Fischer mir die Nachricht überbrachte, hat mich das wirklich sehr gefreut. Das ist eine Chance», sagt Glauser zu Blick. Nervös sei er zwar nicht geworden, eine gute Figur zu machen, war dem Mann mit der Nummer 43 dann aber doch wichtig. «Meine Devise war, einfach zu spielen. Ich wollte mich nicht in eine schlechte Lage bringen. Die Mannschaft hat kein Gegentor kassiert, als ich auf dem Eis war, und das ist etwas, womit ich zufrieden bin.»
«Glausi» muss für Teamkollege Josi absichern
Und wie bereitet man sich auf ein Spiel vor, wenn man neben Roman Josi auf dem Eis steht? Offensichtlich, wie für jedes andere. Oder zumindest fast. «Wir haben vor dem Spiel viel geredet», sagt Glauser. «Er hat mir gesagt, ich solle mich um ihn keine Sorgen machen und einfach mein Spiel spielen. Das habe ich also versucht zu machen, auch wenn ich mein Niveau noch ein wenig steigern kann.»
Wegen seiner offensiven Spielweise gabs von Teamkollege Josi dann doch noch einige Anweisungen. «Ich muss immer daran denken, für ihn hinten abzusichern, wenn er nach vorne geht – und darf selbst nicht zu fest in die Offensive gehen.» Und weil der Berner ständig die Lücke in der gegnerischen Abwehr sucht, muss «Glausi» mehr hinten bleiben. «Aber er hat mir gesagt, dass er hinter mir stehen wird, wenn ich mal die Initiative ergreife. Vielleicht werde ich das im Laufe des Turniers noch ein bisschen öfter tun.»
Nur gerade zwei gemeinsame Einsätze
Auf dem Eis kommunizierten die beiden Männer oft. «Das ist der Schlüssel zu einem guten Duo. Ich muss ihm ständig sagen, wo ich bin, damit er zu mir spielen kann. Und ich weiss, dass er das Gleiche erwartet. Es ist diese Kommunikation, die die Anpassung so einfach macht», erzählt Glauser weiter.
Besonders schwierig machte vor allem auch die kurze Akklimatisierungszeit. Nur gerade zweimal: Einmal am Donnerstag während des einzigen ganzen Trainings, das Josi bestritt. Und das andere Mal beim Warm-up am Freitagmorgen. Offensichtlich aber genug Zeit, um bereits einige Automatismen zu entwickeln.
Am Sonntagabend bietet sich den beiden Verteidigern die nächste Chance, ihre Beziehung zu festigen. Dann trifft die Schweiz in der zweiten Partie der WM auf Österreich.