Neben den 19 Schweizern aus der National League, die Nati-Coach Patrick Fischer nominiert hat, sind auch noch 23 weitere Spieler an der WM dabei, die ihr Geld in der abgelaufenen Saison in der Schweiz verdient haben.
Meister ZSC Lions und der EV Zug entsenden dabei mit je sechs Spielern (inklusive Schweizer) das grösste Kontingent nach Tschechien. Wenn man den österreichischen Lugano-Verteidiger Bernd Wolf, der zu Kloten wechselt, wenigstens zur Hälfte den Flughafenstädtern anrechnet, ist ausgerechnet Champions-League-Sieger Servette das einzige NL-Team, das mit keinem Spieler an der WM vertreten ist.
Keiner der routinierten, hochdekorierten Finnen der Genfer verlängert die Saison – obwohl der Weltmeister von 2019 und 2022 nur vier NHL-Spieler im Aufgebot hat: Verteidiger Sami Vatanen, Koloss Teemu Hartikainen und sein Sturmpartner Sakari Manninen sowie der scheidende Titel-Sammler Valteri Filppula, der nach dem Stanley Cup, Olympia, der WM und der Schweizer Meisterschaft auch noch die CHL gewann, können ihre Batterien laden. Der Tscheche Michael Spacek, der von Ambri in die Calvin-Stadt wechselt, fiel wie der Schweizer Center Tanner Richard der letzten Kader-Reduktion zum Opfer.
4 NL-Schweden bei den stark besetzten «Tre Kronor»
Die Finnen haben aber auch ohne Genfer zusammen mit Österreich am meisten NL-Spieler im Kader (je 5). Gleich ein Trio stellen dabei die SCL Tigers (siehe Box).
Torhüter: Reto Berra (HC Fribourg-Gottéron), Leonardo Genoni (EV Zug), Akira Schmid (New Jersey Devils).
Verteidiger: Michael Fora (HC Davos), Andrea Glauser (Lausanne HC), Sven Jung (HC Davos), Dean Kukan (ZSC Lions), Roman Josi (Nashville Predators), Romain Loeffel (SC Bern), Christian Marti (ZSC Lions), Jonas Siegenthaler (New Jersey Devils).
Stürmer: Andres Ambühl (HC Davos), Sven Andrighetto (ZSC Lions), Thierry Bader (SC Bern), Christoph Bertschy (HC Fribourg-Gottéron), Gaëtan Haas (EHC Biel-Bienne), Fabrice Herzog (EV Zug), Nico Hischier (New Jersey Devils), Ken Jäger (Lausanne HC), Philipp Kurashev (Chicago Blackhawks), Nino Niederreiter (Winnipeg Jets), Tristan Scherwey (SC Bern), Sven Senteler (EV Zug), Dario Simion (EV Zug), Calvin Thürkauf (HC Lugano).
Torhüter: Reto Berra (HC Fribourg-Gottéron), Leonardo Genoni (EV Zug), Akira Schmid (New Jersey Devils).
Verteidiger: Michael Fora (HC Davos), Andrea Glauser (Lausanne HC), Sven Jung (HC Davos), Dean Kukan (ZSC Lions), Roman Josi (Nashville Predators), Romain Loeffel (SC Bern), Christian Marti (ZSC Lions), Jonas Siegenthaler (New Jersey Devils).
Stürmer: Andres Ambühl (HC Davos), Sven Andrighetto (ZSC Lions), Thierry Bader (SC Bern), Christoph Bertschy (HC Fribourg-Gottéron), Gaëtan Haas (EHC Biel-Bienne), Fabrice Herzog (EV Zug), Nico Hischier (New Jersey Devils), Ken Jäger (Lausanne HC), Philipp Kurashev (Chicago Blackhawks), Nino Niederreiter (Winnipeg Jets), Tristan Scherwey (SC Bern), Sven Senteler (EV Zug), Dario Simion (EV Zug), Calvin Thürkauf (HC Lugano).
Österreich wird zudem mit Roger Bader, der erneut von er Engadiner Trainer-Legende Arno Del Curto assistiert wird, von einem Schweizer gecoacht. Center Benjamin Baumgartner fand diese Saison beim SCB zu seinem Spiel zurück und war produktiv wie noch nie. Vinzenz Rohrer (19), kehrte nach zwei Jahren in der Junioren-Liga OHL zu den ZSC Lions zurück. Er war eine der Entdeckungen der Liga und avancierte mit seinem furchtlosen und erfrischenden Spielstil schnell zum Publikumsliebling. Bereits als 12-Jähriger war der Vorarlberger zu den Zürchern gestossen.
Immerhin vier NL-Spieler haben den Sprung ins vorläufige WM-Kader von Schweden geschafft: ZSC-Meisterschütze Jesper Fröden, dem in der Finalissima gegen Lausanne nach zwölf torlosen Partien der Knoten platzte, NL-Topskorer Marcus Sörensen (Fribourg) sowie die Verteidiger Lukas Bengtsson (Zug) und Tim Heed (Ambri). Dies ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass die «Tre Kronor» hochkarätig bestückt sind und auf 18 NHL-Spieler zählen können. Die Schweden, die seit dem Titel 2018 wie der damalige Finalgegner Schweiz nicht mehr über den Viertelfinal hinauskamen, müssen nun wieder mal eine erfolgreiche WM liefern.
Finnland
- Harri Säteri (Biel)
- Mikko Lehtonen (ZSC Lions)
- Juuso Riikola (SCL Tigers)
- Vili Saarijärvi (SCL Tigers)
- Saku Mäenalanen (SCL Tigers)
Österreich
- Bernd Wolf (Lugano - künftig Kloten)
- Killian Zündel (Ambri*)
- Benjamin Baumgartner (Bern)
- Vinzenz Rohrer (ZSC Lions)
- Dominic Zwerger (Ambri)
Schweden
- Lukas Bengtsson (Zug)
- Tim Heed (Ambri)
- Jesper Frödén (ZSC Lions)
- Marcus Sörensen (Fribourg)
Frankreich
- Enzo Guebey (Davos)
- Thomas Thiry (Ajoie)
- Kévin Bozon (Ajoie)
- Tim Bozon ( Lausanne)
Deutschland
- Tobias Fohrler (Ambri*)
- Marc Michaelis (Zug*)
- Dominik Kahun (Bern)
Tschechien
- Matej Stransky (Davos)
- Roman Cervenka (SCRJ Lakers)
* nächste Saison nicht mehr in der National League
Finnland
- Harri Säteri (Biel)
- Mikko Lehtonen (ZSC Lions)
- Juuso Riikola (SCL Tigers)
- Vili Saarijärvi (SCL Tigers)
- Saku Mäenalanen (SCL Tigers)
Österreich
- Bernd Wolf (Lugano - künftig Kloten)
- Killian Zündel (Ambri*)
- Benjamin Baumgartner (Bern)
- Vinzenz Rohrer (ZSC Lions)
- Dominic Zwerger (Ambri)
Schweden
- Lukas Bengtsson (Zug)
- Tim Heed (Ambri)
- Jesper Frödén (ZSC Lions)
- Marcus Sörensen (Fribourg)
Frankreich
- Enzo Guebey (Davos)
- Thomas Thiry (Ajoie)
- Kévin Bozon (Ajoie)
- Tim Bozon ( Lausanne)
Deutschland
- Tobias Fohrler (Ambri*)
- Marc Michaelis (Zug*)
- Dominik Kahun (Bern)
Tschechien
- Matej Stransky (Davos)
- Roman Cervenka (SCRJ Lakers)
* nächste Saison nicht mehr in der National League
Nicht nur Frödén, Rohrer oder Baumgartner haben schöne Geschichten geschrieben, sondern auch Enzo Guebey. Der 25-Jährige begann die Saison in der Swiss League bei den GCK Lions und konnte dann erst leihweise und dann fix zu Davos wechseln. Dort eroberte sich der Franzose mit Schweizer Lizenz nicht nur einen Platz im Team, sondern sorgte für die Fairplay-Geste des Jahres. Im Januar wies er die Schiedsrichter beim Strich-Duell in Bern darauf hin, dass ihn sein Gegenspieler Thierry Schild nicht gefoult hatte, worauf die Strafe gegen den SCB-Stürmer gelöscht wurde. Jetzt kommt er zu seiner dritten WM.
3 NHL-Goalies statt Meister-Keeper Hrubec
Bei Deutschland ist neben SCB-Topskorer Dominik Kahun auch dessen alter Bekannter aus Juniorenzeiten Marc Michaelis nach Ostrava gereist. Der Stürmer wurde von Zug diese Woche zwar nicht in die Wüste, aber in die Kurpfalz geschickt. Er spielt künftig wie sein WM-Teamkollege Tobias Fohrler (Ambri) bei seinem Stammklub Adler Mannheim.
Im heiss diskutierten Aufgebot von Gastgeber Tschechien sind mit Davos-Scharfschütze Matej Stransky und Roman Cervenka, der im Nationalteam wie bei den SCRJ Lakers Captain ist, zwei NL-Söldner dabei. Weil mit Mrazek, Vejmelka und Dostal drei NHL-Keeper dabei sind, findet die Heim-WM ohne Lions-Meistergoalie Simon Hrubec statt.
Ganz ohne Spieler aus der Schweiz kommt für einmal Lettland aus. Dabei waren Ivars Punnenovs (SCRJ Lakers), Ronalds Kenins (Lausanne), Deniss Smirnovs (Kloten), Toms Andersons (ChdF) sowie Rudolfs Balcers (ZSC), der sich im fünften Spiel des Playoff-Finals verletzte, letztes Jahr beim Bronze-Coup auf heimischem Eis noch dabei gewesen.
