Alina Müller war erst 15 Jahre alt, als sie mit der Schweizer Eishockey-Nati in Sotschi Olympia-Bronze holte. Und schon damals antwortete sie keck auf die Frage, welche Ziele noch bleiben: «Vielleicht auch mal Gold holen.»
So weit ist es bis jetzt noch nicht gekommen. Doch Müller, deren Bruder Mirco in der NHL spielte und nun in Schweden bei Leksand tätig ist, ist inzwischen eine der besten Spielerinnen der Welt. Seit zwei Jahren spielt sie für die Northeastern University in Boston.
Ihr nächstes Ziel war die Frauen-WM in Halifax und Truro. Doch diese wurde am Mittwoch, einen Tag vor dem Abflug des Schweizer Teams, abgesagt. Der Grund: Sicherheitsbedenken der kanadischen Provinz Nova Scotia. Ziel sei es aber, die WM in diesem Sommer nachzuholen, so der internationale Verband IIHF.
«Das Frauen-Hockey verdient Besseres»
Kein Verständnis für den Entscheid hat Müller. «Diese Absage ist total inakzeptabel und verheerend für das Wachstum des Frauen-Hockeys», schreibt die 23-Jährige auf Instagram mit der Bemerkung «Das Frauen-Hockey verdient Besseres».
Müller weiter: «Es wäre eine Schande, dies den besten Spielern im Männer-Hockey anzutun, die viel Geld verdienen und nicht auf andere Jobs angewiesen sind. Aber es ist absolut skandalös, dies den besten Spielerinnen anzutun und ihnen die beste Plattform zu nehmen, um das Frauen-Hockey weiterzuentwickeln.»
Die Winterthurerin weist darauf hin, welche Entbehrungen die Spielerinnen auf sich genommen hatten, um sich unter Corona-Bedingungen auf die WM vorzubereiten: 30 Tage ohne Familie, die Uni vorzeitig verlassen, ihren Jobs nicht nachgehen zu können und stets die Covid-Protokolle zu befolgen, um «für etwas Grösseres als uns selbst zu spielen – unser Land.»