Legenden gibt es in Fribourg viele. Die Legende des Drachen unten im Galterntal (Gottéron) zum Beispiel, eine enge Schlucht, durch eine Ringmauer von der Bas-Ville, der Unterstadt, getrennt. In der Bas-Ville wurde der Eishockeyklub Gottéron am 1. Dezember 1938 gegründet, an einem unscheinbaren Steinhaus hängt zu Ehren der Gründerväter immer noch eine Plakette. Dort unten stand auch die erste Natureisbahn, eingepfercht zwischen Augustinerkloster und Saane, dort, wo später auch die Patinoire des Augustins zur Legende wurde, als die «Copains» am 4. März 1980 mit 6:0 gegen den ZSC gewannen und in die NLA aufstiegen.
Russische Puckartisten – auch sie bleiben ohne Titel
Zu den Legenden Fribourgs gehören längst auch Wjatscheslaw Arkadjewitsch Bykow und Andrei Walentinowitsch Chomutow, russische Weltmeister, Olympiasieger und Puckartisten aus dem Zeitalter der Sowjet-Dominanz. Sie liessen Fribourg in den 1990er-Jahren in drei Finalserien vom Titel träumen, gewonnen haben diese Titel aber stets die anderen. Wie beim letzten Mal, als es Fribourg (ohne Bykow und Chomutow) in die letzte Runde schaffte: Im Frühling 2013 stand der SC Bern als letzte Hürde im Weg.
Zwei Drachen im Top-Team der Viertelfinals
In Bern, wo man sich in der Regel gerne über die Titellosigkeit des Nachbarn lustig macht, schielt man gerade etwas neidisch auf das frisch sanierte Stadion. Eine Arena wie aus dem Bilderbuch ist das geworden, eine grossartige Bühne, da fehlt nur noch die passende Aufführung.
Sprunger lässt sich durch nichts erschüttern
Eine Finalserie mit sieben Akten, das wäre diesem Traumtheater angemessen. Und natürlich mit dem krönenden Schlussbouquet. Vielleicht mit einem wegweisenden Tor von Julien Sprunger (36), der seit 2002 bereits 359 Mal für Gottéron getroffen hat. Sprunger ist auch eine dieser Gottéron-Legenden ohne Titel, und er hat im Lauf der Jahre gelernt, sich durch nichts erschüttern zu lassen. «Ich habe in meinem Leben mit Gottéron schon alles erlebt. Die Träume vom Titel begannen schon in meinen Kinderjahren, als ich auf den Stehplätzen Bykow und Chomutow zujubelte. 2013 war ich dann selber knapp dran.»
Gottéron
Das Träumen müsse aber bald ein Ende haben, sagt der Captain. «Ich träume davon, den Titelfluch noch während meiner aktiven Karriere zu beenden.» Da passt es gut, dass Fribourg zum ersten Mal seit 2014 wieder in einem Halbfinal steht.
Jakob Lüdi (63) ist einer der legendären rustikalen «Copains», die am 4. März 1980 beim Aufstieg Gottérons in der Patinoire des Augustins den Weg für ihre Nachfolger vorgespurt haben. Aber auch sie haben in der obersten Spielklasse nie einen Titel gewonnen.
- Julien Sprunger (36, Fribourg) 934 NL-Spiele
- Reto Suri (33, Zug) 777
- Adrien Lauper (34, Fribourg) 754
- Andrei Bykov (34, Fribourg) 700
- Thomas Wellinger (34, Davos) 629
- Denis Hollenstein (32, ZSC Lions) 615
- Marco Pedretti (30, ZSC Lions) 531
- Dario Trutmann (29, ZSC Lions) 511
- Killian Mottet (31, Fribourg) 509
- Matthias Rossi (31, Fribourg) 488
- Julien Sprunger (36, Fribourg) 934 NL-Spiele
- Reto Suri (33, Zug) 777
- Adrien Lauper (34, Fribourg) 754
- Andrei Bykov (34, Fribourg) 700
- Thomas Wellinger (34, Davos) 629
- Denis Hollenstein (32, ZSC Lions) 615
- Marco Pedretti (30, ZSC Lions) 531
- Dario Trutmann (29, ZSC Lions) 511
- Killian Mottet (31, Fribourg) 509
- Matthias Rossi (31, Fribourg) 488
Träumt Lüdi von der Meisterschaft? «Gottéron wird eines Tages einen Titel gewinnen, aber vielleicht dann, wenn es keiner erwartet. Das Saisonziel, den Halbfinal, hat die Mannschaft schon erreicht». Alles was jetzt noch kommt, ist also ein Supplement und wird deshalb nicht erwartet. Jakob Lüdi, die Legende, könnte recht behalten.
Fribourg (2.) – ZSC Lions (3.) 4:2
Die Zürcher steigern sich im Vergleich zu den bisherigen Playoff-Duellen gegen die Fribourger (nur ein Sieg in 16 Spielen). Doch die Heimstärke und die Qualität in den Special Teams sprechen für Gottéron. Heiss könnte es für das Dubé-Team aber werden, wenn die Serie über die volle Länge geht und zum Abnützungskampf mit vielen Verletzten wird. Denn punkto Kadertiefe haben die Lions, bei denen Roe und der 20-fache Saisontorschütze Quenneville als überzählige Ausländer beginnen dürften, klare Vorteile.
- Bisherige Playoff-Duelle: 4:0 Siege (Viertelfinal 1993 4:0, Viertelfinal 1994 3:0, Viertelfinal 2009 4:0, Halbfinal 2013 4:1)
- Saison-Bilanz: 2:2 Siege
Fribourg (2.) – ZSC Lions (3.) 4:2
Die Zürcher steigern sich im Vergleich zu den bisherigen Playoff-Duellen gegen die Fribourger (nur ein Sieg in 16 Spielen). Doch die Heimstärke und die Qualität in den Special Teams sprechen für Gottéron. Heiss könnte es für das Dubé-Team aber werden, wenn die Serie über die volle Länge geht und zum Abnützungskampf mit vielen Verletzten wird. Denn punkto Kadertiefe haben die Lions, bei denen Roe und der 20-fache Saisontorschütze Quenneville als überzählige Ausländer beginnen dürften, klare Vorteile.
- Bisherige Playoff-Duelle: 4:0 Siege (Viertelfinal 1993 4:0, Viertelfinal 1994 3:0, Viertelfinal 2009 4:0, Halbfinal 2013 4:1)
- Saison-Bilanz: 2:2 Siege
Zug (1.) – Davos (5.) 4:1
Mit seiner aufsässigen Art kann der HCD den Meister ärgern und wird ihm hartnäckig auf die Nerven gehen. Das ist die beste Chance der Davoser, den Zugern einen Sieg abzuluchsen. Es birgt aber auch das Risiko von Strafen – und die weiss der EVZ auszunützen: Zehn (!) Powerplay-Treffer erzielte er in nur vier Viertelfinal-Partien. Spielerisch läuft der EVZ-Motor wie geschmiert. Die Zuger gewinnen Duelle, in denen sie auch mal untendurch müssen, mit Stabilität und Selbstvertrauen.
- Bisherige Playoff-Duelle: 4:3 (Viertelfinal 1996: 3:2; Halbfinal 1997: 3:0; Final 1998: 4:2; Viertelfinal 2008: 3:4; Halbfinal 2011: 0:4; Viertelfinal 2015: 2:4; Halbfinal 2017: 4:2)
- Saisonbilanz: 3:1
Zug (1.) – Davos (5.) 4:1
Mit seiner aufsässigen Art kann der HCD den Meister ärgern und wird ihm hartnäckig auf die Nerven gehen. Das ist die beste Chance der Davoser, den Zugern einen Sieg abzuluchsen. Es birgt aber auch das Risiko von Strafen – und die weiss der EVZ auszunützen: Zehn (!) Powerplay-Treffer erzielte er in nur vier Viertelfinal-Partien. Spielerisch läuft der EVZ-Motor wie geschmiert. Die Zuger gewinnen Duelle, in denen sie auch mal untendurch müssen, mit Stabilität und Selbstvertrauen.
- Bisherige Playoff-Duelle: 4:3 (Viertelfinal 1996: 3:2; Halbfinal 1997: 3:0; Final 1998: 4:2; Viertelfinal 2008: 3:4; Halbfinal 2011: 0:4; Viertelfinal 2015: 2:4; Halbfinal 2017: 4:2)
- Saisonbilanz: 3:1